Am Samstag versammelten sich Tausende Menschen in Valencia, um den sofortigen Rücktritt von Regionalpräsident Carlos Mazón und seiner Regierung zu fordern. Die Demonstranten kritisierten den Umgang mit den tödlichen Überschwemmungen im Oktober, die 224 Todesopfer forderten und Tausende obdachlos machten.
Mehr als 200 zivilgesellschaftliche, soziale und gewerkschaftliche Organisationen organisierten die Demonstration, die bereits die vierte dieser Art war. Trotz geringerer Teilnehmerzahl als bei den vorherigen drei Protestmärschen schätzten Behörden, dass rund 25.000 Menschen auf die Straße gingen.
Die Demonstranten marschierten durch die Stadt, hielten Plakate hoch und riefen Slogans, um die Regierung zur Übernahme der Verantwortung aufzufordern. Viele werfen Mazón und seinem Team unorganisierte, verspätete und ineffiziente Maßnahmen vor, die die Folgen der Katastrophe verschlimmerten.
Kritik an unzureichender Katastrophenbewältigung
Mazón steht unter massivem Druck, da seine Regierung es versäumte, die Bevölkerung rechtzeitig vor den Fluten zu warnen. Erst Stunden nach Beginn der Überschwemmungen erhielten Bürger Notfallbenachrichtigungen auf ihre Handys.
Die Behörden reagierten langsam und chaotisch, wodurch viele Menschen auf sich allein gestellt waren. Freiwillige Helfer erreichten die am stärksten betroffenen Gebiete deutlich vor der offiziellen Nothilfe und leisteten die erste Unterstützung für die Opfer.
Es dauerte Tage, bis die Regierung zusätzliche Polizeikräfte und Soldaten mobilisieren konnte. Die Regionalregierung musste schließlich Hilfe von den zentralen Behörden anfordern, wodurch sich die Rettungsmaßnahmen weiter verzögerten.
Die Betroffenen stehen nun vor einem langen, teuren Wiederaufbau und beklagen, dass die Regierung langsam und ineffektiv agiert. Viele Familien warten immer noch auf finanzielle Unterstützung, um ihre zerstörten Häuser und Existenzen wieder aufzubauen.
Mazón verteidigt seine Krisenstrategie
Mazón, Mitglied der konservativen Volkspartei, verteidigt seine Handlungsweise und sieht keine Fehler in der Reaktion seiner Regierung. Er argumentiert, dass die Schwere der Überschwemmung nicht vorhersehbar gewesen sei und verweist auf unzureichende Warnungen seitens der Zentralregierung.
Doch seine Erklärungen überzeugen viele nicht. Die Wut der Bürger wächst weiter, und die Proteste zeigen die breite Unzufriedenheit mit der langsamen und ineffizienten Krisenbewältigung.
Da viele Betroffene weiterhin auf Hilfe warten, nehmen die Proteste gegen Mazóns Regierung an Intensität zu. In den kommenden Wochen könnten weitere Demonstrationen und Forderungen nach politischen Konsequenzen folgen.