Erhöhte TFA-Belastung in europäischem Mineralwasser festgestellt

by Richard Parks
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Eine neue Studie hat in Mineralwasser aus mehreren europäischen Ländern TFA (Trifluoressigsäure) nachgewiesen, eine schädliche PFAS-„Ewigkeitschemikalie“. Diese Chemikalie steht im Verdacht, fortpflanzungsschädigend zu sein und stellt ein wachsendes Umwelt- und Gesundheitsproblem dar.

Pestizide als Quelle der Verunreinigung

Mineralwasser, das normalerweise als rein und unberührt gilt, ist mit TFA belastet. Untersuchungen von Pesticide Action Network Europe ergaben, dass 10 von 19 Mineralwasserproben TFA enthielten. In einigen Fällen lagen die Werte bis zu 32-mal über dem Grenzwert, der in der Europäischen Union eine behördliche Überprüfung auslösen sollte.

Die Kontamination wird auf den großflächigen Einsatz von Pestiziden zurückgeführt, die TFA enthalten oder zu TFA abgebaut werden. „Es ist beunruhigend, dass wir TFA unwissentlich zu uns nehmen“, sagte Angeliki Lysimachou, Mitautorin der Studie. Sie betonte, dass Mineralwasserproduzenten nicht für die Verunreinigung verantwortlich seien, da diese aus der Umweltverschmutzung resultiere.

TFA: Ein langlebiges Umweltproblem

TFA ist besonders schwer aus dem Wasser zu entfernen, da es extrem mobil und langlebig ist. Es entsteht nicht nur durch Pestizide, sondern wird auch als Kältemittel in Klimaanlagen verwendet. Zwischen 2019 und 2022 waren rund 60 % der produzierten PFAS fluorierte Gase, die sich in TFA umwandeln.

Die Verbreitung von TFA ist mittlerweile global: In einer belgischen Studie wurde TFA in 93 % von über 600 Wasserproben gefunden, besonders in landwirtschaftlichen Regionen. In der Schweiz wurde es in großen Mengen im Grundwasser nachgewiesen. Auch in den USA enthielten sämtliche Regenwasserproben aus Michigan TFA.

Forderungen nach schärferen Regulierungen

Während die US-Umweltschutzbehörde (EPA) TFA kürzlich nicht als PFAS eingestuft hat und es somit weniger reguliert wird, sehen Kritiker darin wirtschaftliche Interessen der Chemieindustrie. In der EU plant die Europäische Kommission hingegen ein Verbot von zwei gängigen Pestiziden, die TFA enthalten. Eine Einstufung von TFA als fortpflanzungsschädlich könnte bald folgen.

Die Studie fordert, dass die größten Quellen von TFA, insbesondere PFAS-haltige Pestizide, verboten werden. „Um die Wasserqualität und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, sind dringend Maßnahmen erforderlich“, heißt es in dem Bericht. Nur durch konsequente Regulierung lässt sich die Verbreitung dieser gefährlichen Chemikalie eindämmen.

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