Drogenkonsum steigt weltweit rasant

by Jan Köhler
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Der neue Weltdrogenbericht des UNODC zeigt: Immer mehr Menschen greifen zu Drogen – ohne Tabak und Alkohol mitgerechnet. In nur zehn Jahren stieg der weltweite Konsum um 28 Prozent. Laut UNODC-Chefin Ghada Waly wächst der Drogenkonsum schneller als die Weltbevölkerung.

Sie sprach am Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch von einer gefährlichen Entwicklung. Die Nachfrage steigt – ebenso wie das Angebot. Besonders bei Kokain beobachten Experten einen globalen Boom.


Schweiz erlebt Kokain-Welle

Frank Zobel von Sucht Schweiz erklärt: Neue Umfragen fehlen, aber die Lage sei ernst. Die Schweiz spüre die Kokainwelle deutlich. Besonders im öffentlichen Raum häufen sich Probleme durch Drogen.

Zobel warnt vor extrem reinem, billigem Kokain, das leicht zugänglich ist. Auch Crack, die rauchbare Form, beunruhigt ihn besonders. Viele Anbieter überschwemmen den Markt mit der Droge – nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Nachbarstaaten.


Experte fordert Kurswechsel in der Drogenpolitik

Zobel sieht ein wachsendes Angebot, das längst die Nachfrage übersteigt. In Lateinamerika wächst die Produktion stetig. Die europäische Polizei meldet immer mehr Beschlagnahmungen.

Obwohl das Schweizer Vier-Säulen-Modell wirksam bleibt, fordert Zobel ein Umdenken auf globaler Ebene. Die weltweite Verbotspolitik habe riesige Märkte geschaffen, die Kriminalität und Gewalt fördern. „Wir haben den Krieg gegen Drogen verloren“, sagt er – und fordert neue Lösungsansätze.

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