Doppelschritt für den Straßenverkehr: Höhere Vignette, günstigere Spritpreise geplant

by Clara Neumann
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Vignette soll mehr kosten – Schweizer Autofahrer profitieren an der Zapfsäule

Nationalrat Martin Candinas (Mitte) will die Finanzierung des Straßenverkehrs in der Schweiz neu regeln. Der Preis für die Autobahnvignette soll von 40 auf 80 Franken steigen – erstmals seit fast 30 Jahren. Im Gegenzug sollen Schweizerinnen und Schweizer durch günstigere Benzin- und Dieselpreise entlastet werden.

Die Idee: Der Zuschlag auf Mineralölsteuern wird einmalig gesenkt, was laut Candinas zu einem Preisnachlass von etwa 5 Rappen pro Liter führen könnte. Während Einheimische damit kaum mehr zahlen, würden ausländische Durchreisende stärker zur Kasse gebeten.


Mehr Geld für die Infrastruktur und weniger Transitverkehr

Mit der teureren Vignette rechnet Candinas mit jährlichen Mehreinnahmen von rund 400 Millionen Franken – Geld, das in Straßenbau und -unterhalt fließen soll.

Gleichzeitig verfolgt der Vorschlag ein weiteres Ziel: den Transitverkehr durch die Schweiz zu verringern. Besonders auf Routen wie dem Gotthard- oder San-Bernardino-Tunnel erhofft sich Candinas eine Entlastung, da die höheren Vignettenpreise Touristenfahrten unattraktiver machen könnten.


Parteiübergreifende Zustimmung im Parlament

Im Unterschied zu einem früheren, gescheiterten Vorschlag von 2013 trifft der Vorstoß dieses Mal auf breite Unterstützung. Vertreterinnen und Vertreter von SP, SVP, FDP, Grünen und Mitte haben sich dem Anliegen bereits angeschlossen, berichtet der Blick.

Candinas betont, dass seine Initiative für die Schweizer Bevölkerung kostenneutral bleibe. Mehr zahlen sollen vor allem ausländische Autofahrer, die bislang günstig durch das Land reisen. Ziel ist eine fairere Lastenverteilung im Straßenverkehr – und ein zusätzlicher Beitrag zur Instandhaltung der Infrastruktur.

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