ZEW-Konjunkturindex mit deutlichem Sprung
Die wirtschaftliche Stimmung in Deutschland hat im Juli ein Drei-Jahres-Hoch erreicht. Der ZEW-Index zur Konjunkturerwartung stieg auf 52,7 Punkte – nach 47,5 im Juni. Ökonomen hatten im Schnitt mit 50,3 gerechnet. Es ist der höchste Wert seit Februar 2022, kurz vor Beginn des Ukrainekriegs.
Laut ZEW-Präsident Achim Wambach festigt sich der Optimismus: „Trotz anhaltender Unsicherheiten durch globale Handelskonflikte erwarten fast zwei Drittel der Experten eine Verbesserung der deutschen Wirtschaft.“ Auch der Index zur aktuellen Lage legte deutlich zu – von minus 72 auf minus 59,5 Punkte.
Hoffnung auf Investitionsprogramm und Handelslösung
Ausschlaggebend für die positive Entwicklung sind Hoffnungen auf ein schnelles Ende des US-EU-Handelsstreits sowie ein geplantes Investitionspaket der Bundesregierung. Besonders optimistisch zeigen sich die Fachleute bei Maschinenbau, Metall- und Elektrotechnik.
Auch Eurozone mit leichtem Aufwärtstrend
Für die Eurozone stieg der ZEW-Stimmungsindex leicht auf 36,1 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich ebenfalls, blieb mit minus 24,2 Punkten aber negativ.
Finanzmärkte reagieren verhalten
An den Märkten blieb die Reaktion zurückhaltend: Der Euro stieg leicht auf 1,1680 US-Dollar. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel um drei Basispunkte auf 2,69 %. Hintergrund ist die Ankündigung von US-Präsident Trump, ab 1. August neue Zölle von 30 % auf EU-Importe zu erheben. Die EU-Kommission kündigte Verhandlungen zur Abwendung eines Handelskonflikts an.
Der DAX verharrte bei 24.200 Punkten. Der Euro STOXX 50 legte 0,3 % zu. Zu den Gewinnern gehörten ASML (+2,4 %), BASF (+1,92 %), Mercedes-Benz (+1,74 %), Volkswagen (+1,45 %) und BMW (+1,44 %). Im Minus lagen L’Oréal (-1,35 %), Orange (-1,23 %) und Telefónica (-0,91 %).