Crédit Agricole hat seine Beteiligung an Banco BPM erhöht, was UniCredits Übernahmeversuch erschweren könnte.
Am Montag stiegen die Aktien von Banco BPM um über 2%, nachdem Crédit Agricole seine Beteiligung aufgestockt hatte. Dies war der größte Anstieg der Aktien seit Januar 2016.
Am Freitag bestätigte Crédit Agricole, dass es die Beteiligung an Banco BPM von 9,9% auf 15,1% erhöhen möchte. Die italienischen Aufsichtsbehörden müssen den Deal noch genehmigen.
Die französische Bank erklärte, dass sie keine Übernahmeofferte für Banco BPM-Aktien abgeben werde. Dies deutet darauf hin, dass keine vollständige Übernahme geplant ist. Crédit Agricole bleibt jedoch der größte Aktionär von Banco BPM.
Die Entscheidung passt zur langfristigen Investitionsstrategie von Crédit Agricole und seiner Partnerschaft mit Banco BPM. Die Erhöhung stärkt die Zusammenarbeit in Bereichen wie Konsumfinanzierung und Versicherungen. Sie zeigt auch das Vertrauen in die finanzielle Stabilität von Banco BPM.
UniCredits Angebot in Höhe von 10,1 Milliarden Euro stößt auf Widerstand
Crédit Agricoles Ankündigung folgt auf UniCredits Angebot von 10,1 Milliarden Euro für Banco BPM im letzten Monat. Banco BPM lehnte das Angebot ab und erklärte, dass es die Bank unterbewerte.
Das Bankhaus äußerte auch Sorgen über Arbeitsplatzverluste, geringere Konkurrenz im italienischen Bankensektor und UniCredits Expansion nach Deutschland. UniCredits Beteiligung an der Commerzbank sorgt in Berlin für starken Widerstand.
Banco BPM warnte vor den Risiken einer Übernahme durch UniCredit, insbesondere im Hinblick auf die Expansion nach Deutschland. Die italienische Regierung könnte UniCredits Übernahmeversuch blockieren, wenn dieser nicht im nationalen Interesse liegt.
Laut Quellen hat die Regierung von Giorgia Meloni jedoch Crédit Agricoles Pläne, seine Beteiligung an Banco BPM zu erhöhen, inoffiziell genehmigt.
Banco BPM setzt auf eigene Wachstumsstrategien
Banco BPM verfolgt auch eigene Expansionsstrategien. Im November machte die Bank ein Angebot zur Übernahme des Vermögensverwalters Anima Holding, um ihre Einnahmequellen zu diversifizieren.
Es gibt auch Gerüchte über eine mögliche Fusion mit Monte dei Paschi di Siena (MPS). Banco BPM kaufte kürzlich einen 5%-Anteil an MPS, was die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber größeren Banken wie UniCredit und Intesa Sanpaolo stärken könnte.
Ein Sprecher von UniCredit erklärte, dass die Erhöhung der Beteiligung von Crédit Agricole „nichts“ an ihren Übernahmeplänen ändere. Am Nachmittag fielen UniCredit-Aktien um 0,83%, während Crédit Agricole-Aktien um 0,77% stiegen.