Legoland zieht Massen zur Eröffnung in Shanghai
Tausende Menschen strömten zur Eröffnung des ersten Legoland-Parks in China. Der neue Freizeitpark in Shanghai markiert einen weiteren Schritt Chinas auf dem Weg zum globalen Reiseziel. Mit Legoland startet eine weitere westliche Marke im Land, gefolgt von Harry Potter von Warner Brothers und Peppa Pig von Hasbro.
Hoffnung auf Impulse für die Wirtschaft
Chinas Regierung setzt auf große Freizeitparks, um die schwache Inlandsnachfrage anzukurbeln. Sie will damit nicht nur einheimische Familien erreichen, sondern auch mehr internationale Touristen anlocken. Trotz starker Konkurrenz durch Disney und Universal Studios zieht der Markt Investoren an, da viele Städte mit finanzieller Unterstützung werben.
Ein Megaprojekt aus bunten Steinen
Der neue Park in Shanghai kostete 550 Millionen US-Dollar. Betreiber ist die britische Firma Merlin Entertainments. Legoland Shanghai ist ihr bisher größter Park weltweit. Die Anlage bietet 75 Fahrgeschäfte in acht Themenwelten. Modelle aus Millionen Legosteinen zeigen unter anderem eine Mini-Version der Skyline von Shanghai. Das angrenzende Hotel bietet Zimmer mit Piraten- oder Burgthemen und Platz für hunderte Gäste.
Politik und Wirtschaft ziehen gemeinsam an einem Strang
Der Park entstand durch eine enge Kooperation zwischen Merlin, Lego und der lokalen Verwaltung. Die Stadtregierung hofft, sowohl zurückhaltende chinesische Verbraucher als auch ausländische Besucher zu gewinnen. Ein Vertreter der Behörden lobte das Projekt als wirtschaftlichen Aufschwung für den Bezirk. Es soll Arbeitsplätze schaffen und den Einzelhandel vor Ort stärken. Auch beim Disneyland in Shanghai ist der Staat mit einem Bauunternehmen beteiligt, das mehr als die Hälfte des Projekts besitzt.
Kinder als Schlüsselzielgruppe
Freizeitparks setzen auf ihre Beliebtheit bei Kindern und Jugendlichen. China bietet mit 1,4 Milliarden Einwohnern einen enormen Markt. Laut Xiaofeng Zeng von Niko Partners geben viele chinesische Eltern trotz wirtschaftlicher Unsicherheit mehr Geld für ihre Kinder aus. Diese Entwicklung macht Freizeitparks für Investoren besonders interessant.
Freizeitparks als Teil der Fünfjahresplanung
Der Ausbau des Inlandstourismus gehört zur offiziellen Wirtschaftsstrategie der Regierung. Chinas aktueller Fünfjahresplan sieht mehr Resorts und Freizeitparks vor. Der Staat unterstützt Investoren mit Steuervergünstigungen und günstiger Infrastruktur. Legoland erhielt neue Straßen und bessere Anbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zusätzlich flossen rund 570 Millionen Yuan in Gutscheine und Aktionen zur Förderung des Inlandstourismus. Analystin Nandini Roy betont, dass solche Maßnahmen die Kosten für Familien senken und die Besucherzahlen erhöhen.
Freizeitparks als Motor für Image und Arbeitsplätze
Laut dem Ökonomen Gu Qingyang von der National University of Singapore bringen Freizeitparks wichtige Vorteile für China. Sie schaffen Arbeitsplätze, fördern den Tourismus und stärken das internationale Image. Westliche Marken wie Lego helfen dabei, ein weltoffeneres Bild des Landes zu zeigen.
Die Konkurrenz schläft nicht
Trotz der staatlichen Förderung bleibt der Markt hart umkämpft. In China gibt es derzeit rund 400 Freizeitparks. Influencer Artem Kapnin besuchte Legoland Shanghai bereits im Juni. Er lobte die Anpassung an chinesische Besucher, vermisste jedoch das besondere Flair von Disneyland. Besonders fehlen ihm die Figuren, die Atmosphäre und das große Feuerwerk.
Investoren denken langfristig
Obwohl die Kaufkraft in China aktuell schwach bleibt, sehen Investoren langfristiges Potenzial. Professor Gu erklärt, dass der Bau eines Freizeitparks bis zu zehn Jahre dauern kann. Unternehmen planen deshalb in Jahrzehnten und setzen auf zukünftige Generationen.