Ein großflächiger Blackout hat große Teile Chiles getroffen. Die Regierung rief den Ausnahmezustand aus und verhängte eine nächtliche Ausgangssperre.
Ursache und erste Auswirkungen
Laut Innenministerin Carolina Toha wurde der Stromausfall durch den Ausfall einer Übertragungsleitung im Norden des Landes verursacht. Sie stellte jedoch klar, dass kein Cyberangriff dahintersteckt.
Der Stromausfall erstreckte sich von den Bergbaugebieten im Norden bis zu den dicht besiedelten zentralen und südlichen Regionen. Besonders hart traf es die Hauptstadt Santiago, wo die U-Bahn den Betrieb einstellte und der gesamte Verkehr ins Chaos geriet. Sirenen heulten, während Einsatzkräfte versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
In einigen Stadtteilen Santiagos sowie in den Küstenstädten Valparaíso und Viña del Mar wurde der Strom teilweise wiederhergestellt. Doch die Unsicherheit bleibt groß. Sicherheitskräfte wurden landesweit mobilisiert, um mögliche Unruhen zu verhindern.
Keine schnelle Lösung in Sicht
Laut Ernesto Huber, dem Leiter des Nationalen Elektrizitätskoordinators CEN, gibt es keinen konkreten Zeitplan für die vollständige Wiederherstellung des Stromnetzes. Während einige Wasserkraftwerke bereits wieder hochgefahren wurden, bleibt die genaue Ursache des Ausfalls unklar.
Besonders betroffen ist der Kupferbergbau, eine der wichtigsten Industrien des Landes. Mehrere große Minen, darunter die weltgrößte Escondida-Mine, mussten den Betrieb einstellen. Der staatliche Kupferkonzern Codelco meldete Stromausfälle in Chuquicamata, Andina, Salvador und El Teniente. Einige Anlagen laufen mit Notstromaggregaten, ebenso wie die Werke der Unternehmen Antofagasta und Anglo American.
Die Behörden arbeiten unter Hochdruck an der Wiederherstellung des Stromnetzes. Wann das gesamte Land wieder mit Strom versorgt wird, bleibt jedoch ungewiss. Die Regierung steht unter Druck, die Krise rasch zu bewältigen und die Normalität wiederherzustellen.
