Dolphin Surf startet ab 18.650 £ – Kampf um Marktführerschaft im E-Auto-Segment
Der chinesische Autobauer BYD (Build Your Dreams) hat mit dem neuen Dolphin Surf sein bisher günstigstes Modell in Großbritannien vorgestellt. Der Einstiegspreis von 18.650 Pfund macht das Modell zu einem der preiswertesten Neuwagen auf dem britischen Markt und unterstreicht BYDs Strategie, Tesla als weltweit größten Hersteller von Elektroautos zu überholen.
Zwar bleibt Tesla laut aktuellen Zahlen 2024 noch global führend im Bereich rein batterieelektrischer Fahrzeuge, doch BYD dominiert bereits, wenn auch Hybridfahrzeuge mitgezählt werden. Im April überholte BYD Tesla sogar erstmals bei den Zulassungen von Elektroautos in Europa.
Technologisch fortschrittlich trotz günstigem Preis
Der Dolphin Surf bietet trotz seines günstigen Preises eine reichhaltige Ausstattung, darunter eine drehbare Touchscreen-Konsole, intelligente Fahrassistenzsysteme wie automatische Notbremsung und intelligenter Tempomat. Die offizielle Reichweite beträgt bis zu 137 Meilen – weniger als viele Premiumfahrzeuge, aber ausreichend für Stadt- und Kurzstreckenverkehr.
BYD setzt auf seine hauseigene „Blade Battery“, die auf LFP-Technologie (Lithium-Eisenphosphat) basiert. Diese Akkus verwenden günstigere Materialien als die NMC-Technologie (Nickel-Mangan-Kobalt), die in Europa bislang vorherrscht, bieten jedoch kürzere Reichweiten. In China bestehen über 80 % aller Elektroautos aus LFP-Batterien, da hier der geringere Preis Vorrang vor Reichweite hat.
Marktvorteil durch fehlende UK-Zölle – China dominiert Einstiegsklasse
Die Expansion von BYD in Europa erfolgt trotz der von der EU verhängten 17,4 % Strafzölle wegen angeblich unfairer Subventionen. Großbritannien hat jedoch keine Zölle auf chinesische Elektroautos eingeführt – ein Vorteil, den BYD offensiv nutzt. Der UK-Markt war im März für 30 % aller chinesischen Elektroauto-Verkäufe in Europa verantwortlich.
Neben BYD versuchen auch Marken wie Xpeng, Leapmotor und Jaecoo (letztere von Chery) in Großbritannien Fuß zu fassen. BYD verkauft seine Modelle über ein flächendeckendes Händlernetz im Land.
Konkurrenz bei Kleinstwagen wächst
Trotz der aggressiven Preisstrategie hat BYD in Europa Konkurrenz: Der Dacia Spring ist mit 14.995 Pfund noch günstiger, bietet jedoch nur 140 Meilen Reichweite. Der Citroën ë-C3 startet bei 18.305 Pfund, der neue Renault 5 bei 22.995 Pfund.
Analysten glauben dennoch, dass BYD noch Spielraum für weitere Preissenkungen hat – schließlich kostet ein ähnliches Modell, der Seagull, in China lediglich rund 6.000 Pfund. Zwar gelten dort geringere Sicherheitsstandards, doch die Produktionskosten bleiben deutlich unter dem europäischen Niveau.
Fazit: BYD setzt Tesla unter Druck
Mit dem Dolphin Surf signalisiert BYD seinen Anspruch auf die globale Marktführerschaft im E-Auto-Sektor – durch Preisdruck, technologische Ausbreitung und eine klare Fokusverschiebung auf erschwingliche Massenmodelle. Während Tesla mit politischen Kontroversen und Absatzeinbrüchen in Europa zu kämpfen hat, nutzt BYD die Gelegenheit, sich vor allem bei preisbewussten Käufern in Europa zu etablieren. Der globale Wettbewerb um das günstigste und beste Elektroauto verschärft sich.