Wegen neuer Tarife ab 2026 sind kantonale Brustkrebsvorsorgeprogramme gefährdet. Der neue ambulante Arzttarif (Tardoc und Pauschalen) sieht gekürzte Vergütungen für Mammografien vor. Diese Änderungen bedrohen die Wirtschaftlichkeit der Programme, was breite Kritik ausgelöst hat.
An einem aktuellen Treffen verhandeln Swiss Cancer Screening, Prio Swiss (Verband der Krankenversicherer), sowie die Einkaufsgemeinschaften der Kassen über Lösungen. Die Gespräche sind vertraulich, Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Laut FMH gelten die neuen Tarife nur für Mammografien außerhalb von Programmen. Fachgesellschaften können jährlich Anpassungen beantragen. Swiss Cancer Screening plant, zusätzliche Tarifpositionen zu beantragen. Die Kassen fordern von Radiologen, ihre Verträge mit Kantonen und Krebsligen entsprechend anzupassen.
Mehrere Kantone signalisierten jedoch, dass sie sich finanziell nicht stärker beteiligen wollen. Denkbar wäre ein Kompromiss, bei dem Kantone mehr zahlen, Kassen höhere Tarife gewähren und Radiologen tiefere Tarife akzeptieren.
Die Programme bieten wichtige Vorteile: standardisierte Qualitätskontrollen, Doppelbefundungen und flächendeckender Zugang für alle Frauen – unabhängig von Einkommen oder Wohnort.