Konzern trennt sich von Windparks in Milliarden-Desinvestitionsplan
Der britische Ölkonzern BP verkauft sein Onshore-Windkraftgeschäft in den USA an das Energieinfrastrukturunternehmen LS Power. Damit verabschiedet sich der Konzern weiter von seiner gescheiterten „grünen Transformation“ und kehrt stärker zu fossilen Energien zurück. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben. Neun der zehn Windparks werden derzeit von BP betrieben und liefern Strom für über 500.000 US-Haushalte.
Fokuswechsel nach verfehltem Strategiewechsel
Der Verkauf ist Teil eines größeren Plans, Vermögenswerte im Wert von 20 Milliarden US-Dollar abzustoßen. BP erklärte, man sei „nicht mehr der beste Eigentümer“, um das Geschäft voranzubringen. US-Erneuerbare stehen seit der Präsidentschaft von Donald Trump unter politischem Druck.
Abkehr von der Klimastrategie
Die Entscheidung folgt auf den Abgang von Giulia Chierchia, einer der Hauptverantwortlichen der Nachhaltigkeitsstrategie. Sie wird nicht ersetzt – ein klares Signal für den Strategiewechsel. Auch der Aktienkurs von BP hat unter dem grünen Kurs der vergangenen Jahre stark gelitten.
Konzernumbau unter Druck
Konzernchef Murray Auchincloss versucht, das Unternehmen mit Desinvestitionen im Umfang von 3–4 Milliarden US-Dollar pro Jahr finanziell zu stabilisieren. Bislang wurden Verkäufe im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar erzielt. Weitere Details sollen Anfang August bekanntgegeben werden. Parallel dazu läuft die Suche nach einem neuen Verwaltungsratsvorsitzenden zur Ablöse von Helge Lund.
Shell-Übernahmegerüchte und Investorenprotest
Zuletzt gab es Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch den Konkurrenten Shell, nachdem der Hedgefonds Elliott Management bei BP eingestiegen war, um Druck auf Strategie und Führung auszuüben. Shell dementierte entsprechende Pläne.