Journalist deckt jahrzehntealten Munitionsbestand auf
Ein aufmerksamer Journalist hat der Kantonspolizei Bern ein gravierendes Versäumnis offengelegt. Nach einer Palästina-Demonstration im Mai entdeckte er eine leere Tränengasgranate auf der Straße – mit dem Ablaufdatum Dezember 2007. Der Fund führte zu internen Nachforschungen, deren Ergebnis überraschte: Der gesamte Bestand an Reizstoffwurfkörpern war abgelaufen.
Rund 400 Granaten mussten daraufhin vernichtet werden. Laut Polizei stammten die Verfallsdaten aus den Jahren 2006 bis 2024. Wie viele davon bei bisherigen Einsätzen genutzt wurden, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Seit 2018 kamen insgesamt 26 Reizstoffkörper zum Einsatz.
Neuer Vorrat soll bald eintreffen
Polizeisprecherin Ramona Mock erklärte, dass bereits neue Reizstoffgranaten in geringerer Menge bestellt wurden. Die Lieferung wird innerhalb der nächsten drei Monate erwartet. Damit soll die Einsatzfähigkeit wiederhergestellt werden – mit frischem Material.
Keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren
Ob der Gebrauch abgelaufener Tränengasmunition gesundheitliche Risiken birgt, bleibt unklar. Die Plattform Republik, die den Fall publik machte, berichtet, dass es bislang keine bekannten Beschwerden von Betroffenen gibt. Zudem sind nicht alle Granaten mit Verfallsdatum oder Seriennummer gekennzeichnet, was eine genaue Nachverfolgung erschwert.