EU-Verteidigungsbudget: Industrie fordert Milliardeninvestitionen für 2028 bis 2034

by Clara Neumann
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Dringender Finanzierungsbedarf für Europas Sicherheit

Die europäische Verteidigungsindustrie warnt eindringlich vor einer chronischen Unterfinanzierung der Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der EU. Für den kommenden Finanzrahmen (2028–2034) fordert sie mindestens 100 Milliarden Euro, um die militärische Schlagkraft des Kontinents zu stärken. Im Vergleich dazu stehen im aktuellen Budget (2021–2027) lediglich 13 Milliarden Euro für Verteidigung und Sicherheit bereit. Dieses Budget reicht nicht aus, um auf die wachsenden Bedrohungen angemessen zu reagieren. Die Industrie fordert daher, dass künftige Mittel den Umfang der Herausforderungen widerspiegeln und schneller bereitgestellt werden.

Neuer Fonds bündelt Verteidigungs- und Technologiemittel

Geplant ist die Schaffung eines Europäischen Wettbewerbsfonds (European Competitiveness Fund, ECF), der mehrere bisher getrennte Programme vereinen soll. Dazu gehören der Europäische Verteidigungsfonds, Initiativen zur Munitionserzeugung, InvestEU sowie Programme für Raumfahrt und Technologieentwicklung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Förderung von europäischer Unabhängigkeit in Bereichen wie Digitalisierung, Sicherheit und Biotechnologie. Zusätzlich denkt die Europäische Kommission über die Zusammenlegung der Agrar- und Kohäsionspolitik nach, um Synergien zu schaffen und den ECF als Schlüsselinstrument für Verteidigung und Sicherheit zu etablieren.

Mehr Mittel für Raumfahrt und zivile Luftfahrt unumgänglich

Neben Verteidigung fordert die Branche zusätzliche Gelder von 40 bis 60 Milliarden Euro für Raumfahrtprojekte und rund 23,5 Milliarden Euro für die zivile Luftfahrt. Fehlen diese Investitionen, drohen technologische Rückschritte und eine wachsende Abhängigkeit von außereuropäischen Partnern. EU-Kommissar Andrius Kubilius betonte, dass Europa seine Raumfahrtaktivitäten ausbauen muss, um strategisch unabhängiger zu werden. Die Erhaltung der bestehenden Systeme allein wird die derzeit eingeplanten 17 Milliarden Euro übersteigen. Kubilius warnte eindringlich: „Ohne ausreichend Finanzierung könnten wir bis 2035 mit erheblichen Problemen konfrontiert sein.“

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