Verfahren nach nur einem Tag eingestellt
Der lang erwartete Rechtsstreit gegen Meta wegen Datenschutzvorwürfen wurde vor einem US-Gericht überraschend schnell beendet. Am Donnerstag teilte ein Anwalt der Kläger mit, dass sich Meta-Chef Mark Zuckerberg und die Kläger auf eine außergerichtliche Lösung verständigt haben. Die Investoren, darunter ein großer Pensionsfonds aus Kalifornien, hatten ursprünglich Schadenersatz in Milliardenhöhe gefordert.
Richterin setzt Prozess aus – geplante Zeugenaussagen entfallen
Die zuständige Richterin Kathaleen McCormick begrüßte die Einigung und setzte das Verfahren aus. Somit entgehen Zuckerberg, der früheren operativen Leiterin Sheryl Sandberg und weiteren Führungskräften einer öffentlichen Befragung unter Eid. Für den zweiten Verhandlungstag war die Aussage des Investors Marc Andreessen vorgesehen.
Befürchtete fehlende Transparenz stößt auf Kritik
Jason Kint, Chef des Verbands Digital Content Next, kritisierte die schnelle Beendigung des Prozesses als verpasste Chance für eine öffentliche Aufarbeitung von Metas „Überwachungskapitalismus“ und der unkontrollierten Weitergabe persönlicher Daten.
Hintergrund: Cambridge-Analytica-Skandal von 2018
Die Klage basiert auf dem Vorwurf, Meta habe Nutzerdaten illegal an Dritte weitergegeben. Der Fall erinnert an den Skandal von 2018, als Cambridge Analytica Facebook-Daten für den US-Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump 2016 nutzte.
Angebliche Verstöße gegen FTC-Datenschutzabkommen
Laut Anklage haben Zuckerberg und ehemalige Meta-Führungskräfte wiederholt gegen eine 2012 mit der US-Kartellbehörde FTC getroffene Datenschutzvereinbarung verstoßen. Die Kläger forderten Schadenersatz inklusive einer fünf Milliarden Dollar Strafe der FTC wegen Missachtung der Abmachung. Ein früherer Meta-Manager verteidigte die Vereinbarung beim Prozessauftakt als wichtig für das Unternehmenswachstum.