Marsmeteorit für Millionen versteigert – Kritik aus der Wissenschaft

by David Meier
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In New York wurde das bislang größte auf der Erde gefundene Stück Marsgestein für 4,3 Millionen US-Dollar versteigert. Der rund 25 Kilogramm schwere Brocken wurde vor zwei Jahren in der Sahara entdeckt und später von einem Forschungsteam aus Shanghai eindeutig als Marsmeteorit identifiziert.

Wissenschaft fürchtet Informationsverlust

Meteoritenforscher Christian Köberl kritisiert den Verkauf scharf. Solch seltene Funde seien für die Forschung von großer Bedeutung. Besonders interessant seien Details wie das Alter und die Transferzeit von Mars zur Erde – Informationen, die durch umfangreiche Laboranalysen gewonnen werden können. Diese könnten helfen, die Geschichte des Mars besser zu verstehen.

Erkenntnisse durch Gaseinschlüsse

Erst seit den 1980er-Jahren ist bekannt, dass einige Meteoriten von Mars stammen. Hinweise lieferten damals Raumsonden, die die Marsatmosphäre analysierten. Die Zusammensetzung von Gaseinschlüssen in den Meteoriten stimmte mit den damaligen Messdaten überein. Seither wurden rund 400 Marsmeteoriten identifiziert.

Forschung statt Privatsammlung

Köberl bedauert, dass der versteigerte Meteorit womöglich in einer privaten Sammlung verschwindet. Zwar können bereits kleine Proben wissenschaftlich ausgewertet werden, doch vollständige Analysen ganzer Gesteinsbrocken würden deutlich mehr Erkenntnisse bringen. Jeder Meteorit sei ein wertvoller Baustein zur Erforschung der Marsgeschichte.

Ungewisse Zukunft von „NWA 16788“

Ob der Meteorit der Forschung erhalten bleibt, ist offen. Möglicherweise wird er einem Museum überlassen – eine Entscheidung, die darüber bestimmt, ob der Stein nur bestaunt oder auch wissenschaftlich erschlossen wird.

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