Barclays zu 42 Millionen Pfund Strafe verurteilt wegen mangelhafter Geldwäsche-Prävention

by David Meier
0 comments

FCA rügt unzureichende Prüfungen

Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA hat Barclays mit einer Strafe von insgesamt 42 Millionen Pfund belegt. Hintergrund sind erhebliche Versäumnisse bei der Risikobewertung im Zusammenhang mit Geldwäsche, insbesondere in Bezug auf zwei Kundenbeziehungen: eine Goldhandelsfirma des Unternehmers James Stunt sowie das Juwelierunternehmen Fowler Oldfield aus Bradford.

Fall Stunt & Co und Fowler Oldfield

Rund 39,3 Millionen Pfund der Strafe betreffen Barclays’ unzureichende Überwachung von Transaktionen zwischen Stunt & Co und Fowler Oldfield. Letzteres war bereits 2016 Gegenstand kriminalpolizeilicher Ermittlungen wegen Geldwäsche. Dennoch unternahm Barclays erst ab 2020 eine systematische Überprüfung, nachdem die FCA NatWest in einem ähnlichen Fall zu einer Strafe von 264 Millionen Pfund verurteilt hatte.

Stunt & Co erhielt insgesamt 46,8 Millionen Pfund von Fowler Oldfield. Das Geld wurde offenbar in bar transportiert – teils in schwarzen Müllsäcken, wie ein früherer Fall bei NatWest ans Licht brachte. James Stunt, früherer Schwiegersohn von Formel-1-Magnat Bernie Ecclestone, wurde in einem Gerichtsprozess in Leeds von Geldwäschevorwürfen freigesprochen. Zwei Direktoren von Fowler Oldfield wurden hingegen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Zusätzliche Strafe für Fall WealthTek

Weitere 3,1 Millionen Pfund Strafe verhängte die FCA gegen Barclays wegen Versäumnissen bei der Eröffnung eines Kundenkontos für die inzwischen insolvente Vermögensverwaltung WealthTek. Barclays soll versäumt haben, ausreichende Informationen zur Risikoeinschätzung einzuholen. WealthTek-Gründer John Dance wird derzeit wegen Betrugs und Geldwäsche von über 64 Millionen Pfund angeklagt – ein Strafprozess ist für September 2027 angesetzt.

Reaktion der FCA und Barclays

Therese Chambers, FCA-Direktorin für Durchsetzung, betonte: „Die Folgen mangelhafter Finanzkontrollen sind real – sie ermöglichen Geldwäsche und Betrug.“ Sie kritisierte insbesondere das späte Handeln von Barclays trotz frühzeitig bekannter Risiken. Positiv wurde allerdings die Kooperation der Bank hervorgehoben sowie freiwillige Entschädigungszahlungen an betroffene Kunden.

Barclays erklärte, man sei „tief entschlossen im Kampf gegen Finanzkriminalität und Betrug“ und habe seine Kontrollmechanismen seither weiter ausgebaut. Die Untersuchungen der FCA bezögen sich auf vergangene Fälle, ohne eine Verletzung gesetzlicher Vorschriften zur Geldwäschebekämpfung festzustellen.

You may also like