Der französische Autohersteller Renault hat die Märkte mit schwachen Halbjahreszahlen und einem Chefwechsel erschüttert. Die Aktie verlor am Dienstagvormittag satte 17 Prozent.
Umsatzwachstum ohne Ertrag
Trotz eines moderaten Umsatzanstiegs um 2,5 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro blieb die Profitabilität weit hinter den Erwartungen. Der freie Cashflow lag bei lediglich 47 Millionen Euro – ein klarer Rückschritt im Vergleich zu früheren Schätzungen.
Renault kappte auch seine Jahresprognose: Statt der erwarteten operativen Marge von über 7 Prozent rechnet man nun nur noch mit rund 6,5 Prozent. Gründe seien unter anderem eine verschlechterte Marktdynamik, intensiver Preisdruck und ein fortgesetzter Rückgang im Privatkundengeschäft. Auch die Erwartungen beim freien Cashflow wurden drastisch reduziert – auf maximal 1,5 Milliarden Euro.
Spartempo wird erhöht
Als Reaktion setzt Renault auf ein verschärftes Sparprogramm. Besonders in den Bereichen Verwaltung, Produktion und Forschung sollen Kosten gesenkt werden, um die Bilanz zu entlasten.
Führungsvakuum nach de Meos Abgang
Zusätzliche Unsicherheit bringt der Wechsel an der Spitze: CEO Luca de Meo hat den Konzern verlassen und übernimmt im Herbst eine Führungsposition bei Kering. Übergangsweise leitet Finanzchef Duncan Minto die Geschäfte, während ein dauerhafter Nachfolger noch gesucht wird.
Minto führt Renault gemeinsam mit Verwaltungsratspräsident Jean-Dominique Senard durch die Übergangsphase. Die Veröffentlichung des vollständigen Halbjahresberichts ist für den 31. Juli angesetzt.