AI-Betrug mit Stimme: So schützen Sie sich vor täuschend echten Anrufen

by David Meier
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Gefälschte Anrufe auf Regierungsebene

Kürzlich fiel eine Gruppe hochrangiger Politiker einem ausgeklügelten Betrug zum Opfer. Sie glaubten, mit US-Außenminister Marco Rubio zu telefonieren – in Wirklichkeit sprach ein Betrüger mit ihnen, der mithilfe künstlicher Intelligenz Rubios Stimme immitierte. Betroffen waren unter anderem drei Außenminister, ein US-Gouverneur und ein Kongressmitglied. Der Betrüger nutzte die App Signal, um Sprach- und Textnachrichten zu versenden.

Ziel war vermutlich die Manipulation der Opfer, um sensible Informationen oder Zugang zu Systemen zu erlangen. Die Identität des Täters ist bislang unbekannt.

Neue Masche: Stimme klonen per KI

Voice Cloning ist eine neue Technik im Repertoire von Cyberkriminellen. Bereits drei Sekunden Tonaufnahme reichen aus, um eine realistische Stimme zu erzeugen. Quellen dafür finden sich zuhauf im Netz – etwa in Videos auf TikTok oder Instagram.

Die KI erfasst dabei:

  • Sprechmuster
  • Akzent
  • Atemgeräusche

Damit liest sie beliebige Texte vor, die wie von der echten Person gesprochen klingen. Die Methode wird häufig genutzt, um Familienangehörige zu täuschen und Geldforderungen zu stellen.

Neue Formen von Phishing: „Smishing“ und „Vishing“

Laut dem FBI kombinieren diese Angriffe Textnachrichten und Sprachnachrichten, die mit gefälschten Links gespickt sind. Diese leiten Nutzer oft auf Plattformen weiter, die wie bekannte Dienste aussehen, aber in Wirklichkeit der Datenabfrage dienen.


So können Sie sich schützen

1. Misstrauen bei unerwarteten Anrufen

Auch wenn es scheinbar Freunde oder Familie sind – seien Sie wachsam. Kontaktieren Sie die Person vorher per SMS oder Mail, um das Gespräch zu bestätigen.

2. Niemals allein auf Anrufer-ID verlassen

Cyberkriminelle können auch Telefonnummern fälschen. Rufen Sie zurück – aber nur über bekannte, gespeicherte Nummern.

3. Tonlage und Wortwahl prüfen

Wenn die Stimme zwar vertraut klingt, aber ungewöhnlich spricht oder handelt, sollten Sie skeptisch sein.

4. Geheime Erkennungszeichen festlegen

Ein Codewort oder eine spezifische Frage zwischen Familienmitgliedern kann im Notfall Klarheit schaffen.

5. Keine sensiblen Daten online preisgeben

Vermeiden Sie die Veröffentlichung von Geburtsdatum, Telefonnummer, Spitznamen oder Haustiernamen. Diese Informationen helfen Betrügern beim Identitätsdiebstahl.


Psychologische Manipulation erkennen

Laut US-Experten versuchen Betrüger, emotionalen Stress auszunutzen: etwa durch Angst, Druck oder Schuldgefühle. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn jemand am Telefon Ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt oder ungewöhnlich dringlich handelt.


Fazit: Vorsicht vor zu real wirkenden Stimmen

Die Technologie für Stimmimitation durch KI ist heute so fortgeschritten, dass Selbst Sicherheitsexperten und Politiker getäuscht werden können. Der beste Schutz: gesunder Menschenverstand, doppelte Verifikation und bewusster Umgang mit persönlichen Daten.

Wenn Sie eine verdächtige Nachricht erhalten oder auf einen möglichen Scam reagieren mussten, informieren Sie Ihre Bank und die Behörden – lieber einmal zu oft, als zu spät.

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