Polizei reagiert auf aggressive Badegäste: Mehr Sicherheit in Basler Freibädern

by David Meier
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Zuspitzung der Lage in Basler Badis

In mehreren Freibädern im Kanton Basel-Stadt häufen sich Zwischenfälle mit aggressivem Verhalten, Diebstählen und Regelverstößen. Besonders betroffen sind das Gartenbad Bachgraben und das Gartenbad St. Jakob. Steve Beutler, Leiter des Sportamts Basel-Stadt, berichtet von einem Anstieg respektlosen und unhygienischen Verhaltens – etwa das Baden mit Unterwäsche oder ohne vorheriges Duschen.

Die Probleme bestünden zwar schon länger, hätten sich aber in dieser Saison massiv verschärft. Der Sportamtsleiter spricht von einem Ausmaß, „das wir in dieser Form nicht akzeptieren können“. Als Reaktion wird nicht nur das Sicherheitspersonal aufgestockt, auch Hausverbote und verschärfte Kleidervorschriften stehen im Raum. Beispielsweise ist in der französischen Nachbarstadt St. Louis bereits nur noch enganliegende Badekleidung erlaubt.

Polizei mit erhöhter Präsenz – zehn Einsätze in fünf Wochen

Die Polizei bestätigt, dass es allein in den vergangenen fünf Wochen zu rund zehn Einsätzen im Gartenbad St. Jakob kam. Auslöser waren meist Streitigkeiten, Diebstähle oder Hausfriedensbruch. Teilweise kam es auch zu Festnahmen, wobei sich die Zahl unter fünf bewege, so Marcel Wyss, Sprecher der Baselbieter Kantonspolizei.

Auffällig sei, dass bei den meisten Zwischenfällen Jugendliche mit französischer Staatsbürgerschaft und oft nordafrikanischem Hintergrund beteiligt waren. Ein besonders brisanter Vorfall ereignete sich Ende Juni, als ein Streit zwischen zwei Gruppen zu einem Großeinsatz mit zehn Polizisten führte. Laut Polizei verließen viele Beteiligte das Gelände, bevor es zu Festnahmen kam.

Präventive Maßnahmen: Polizeipatrouillen und engere Zusammenarbeit

Um die Lage zu entschärfen, setzen die Behörden nun auf verstärkte Präsenz vor Ort. Sowohl die Kantonspolizei als auch die Gemeindepolizei führen regelmäßige Fußpatrouillen durch – eine Maßnahme, die laut Wyss in den Sommermonaten nicht unüblich, aber nun intensiver ausfällt. Ziel sei es, die Sicherheit zu erhöhen und durch sichtbare Polizeipräsenz deeskalierend zu wirken.

Ausblick: Strikteres Regelwerk in Planung

Neben dem personellen Aufrüsten plant das Sportamt auch strukturelle Veränderungen: ein klareres Regelwerk, mögliche Zugangsbeschränkungen und strengere Kleidungsvorgaben. Auch Hausverbote sollen konsequent ausgesprochen werden, um Wiederholungstäter vom Bad fernzuhalten.

Fazit

Die Badis in Basel stehen unter besonderer Beobachtung. Mit verstärkter Polizeipräsenz und einem entschiedenen Vorgehen gegen Regelverstöße versucht der Kanton, den öffentlichen Raum zu schützen und ein friedliches Miteinander im Sommer sicherzustellen. Ob dies ausreicht, um die Eskalationen langfristig einzudämmen, bleibt abzuwarten.

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