Viele Menschen empfinden eine tiefe Bindung zu ihren Haustieren – oft über den Tod hinaus. In Zürich können Tierbesitzer seit 2021 ihre Urne gemeinsam mit der ihres Tiers beisetzen lassen. Nun will auch die Stadt Bern dieses Angebot schaffen. Ein neues Friedhofsreglement soll das ermöglichen. Vorgesehen sind spezielle Grabfelder für Mensch-Tier-Bestattungen.
Kremierung Pflicht – große Tiere ausgeschlossen
Wie in Zürich müssen auch in Bern Tiere zuvor eingeäschert werden. Aus hygienischen Gründen erlaubt die Stadt keine Erdbestattung. Die Urne darf maximal fünf Liter fassen. Für große Tiere wie Pferde reicht das Volumen nicht aus, sagt Hansjürg Engel, Leiter der städtischen Friedhöfe. Laut ihm fragen Friedhofsbesucher regelmäßig nach dieser Bestattungsform. Auch der politische Druck auf das Stadtparlament wächst.
Zürichs Modell stößt auf großes Interesse
Der Friedhof Nordheim im Zürcher Stadtkreis 6 führte das Angebot als Erster in der Schweiz ein. Seitdem können Menschen ihre Grabstelle für sich und ihr Tier reservieren. Die Nachfrage bleibt hoch: Ein Viertel der verfügbaren Gräber ist bereits belegt oder vorgemerkt. Meist handelt es sich um Hunde und Katzen, manchmal auch Kleintiere. Samuel Müller vom Zürcher Friedhofsamt berichtet von rührenden Reaktionen. Häufig steht auf der Grabstele nur der Name des Tiers – dennoch bleibt der Wunsch nach Nähe spürbar.