Mord nach fast 60 Jahren aufgeklärt

by Jan Köhler
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Ein Gericht in England verurteilte den 92-jährigen Ryland Headley zu lebenslanger Haft für den Mord an Louisa Dunne im Jahr 1967. Richter Derek Sweeting machte bei der Urteilsverkündung in Bristol klar: Headley werde im Gefängnis sterben.

Der damals 34-Jährige war in Dunnes Haus in Bristol eingebrochen, vergewaltigte die 75-jährige Witwe und erdrosselte sie. Eine Nachbarin entdeckte die Leiche später auf dem Wohnzimmerboden. Headley hinterließ am Fenster eine Handspur, die damals jedoch keinem Verdächtigen zugeordnet werden konnte.

Spur führte Jahrzehnte später zum Täter

Nach dem Mord durchsuchte die Polizei 19.000 Handabdrücke, fand aber keine Übereinstimmung. Headley zog weg und vergewaltigte in den späten 1970er Jahren zwei weitere Frauen. Dafür erhielt er eine lebenslange Strafe, die später reduziert wurde – er saß nur zwei Jahre.

Sein DNA-Profil wurde erst 2012 nach einer anderen Festnahme registriert. Im Jahr 2023 überprüfte die Polizei den Fall erneut. Spermaspuren auf Dunnes Rock ergaben einen DNA-Treffer. Auch der alte Handabdruck stimmte. Die Polizei nahm Headley im November fest.

Richter: „Du stirbst im Gefängnis“

Im Gericht sprach Dunnes Enkelin Mary Dainton über die jahrelange Belastung durch den ungelösten Mord. Ihre Mutter sei daran seelisch zerbrochen. „Es macht mich traurig, dass niemand aus der Familie mehr lebt, um diesen Moment zu erleben.“

Richter Sweeting sprach offen: Headley habe durch sein langes Entkommen das Leid der Angehörigen verschärft. Er verhängte eine Mindesthaftdauer von 20 Jahren – und fügte klar hinzu: „Du wirst nie freikommen. Du stirbst im Gefängnis.“

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