Ukraine verlässt Abkommen gegen Landminen

by Jan Köhler
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Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte am Sonntag den Austritt seines Landes aus dem Ottawa-Übereinkommen an. Das Abkommen von 1997 verbietet Herstellung, Lagerung, Einsatz und Weitergabe von Antipersonenminen. Über 160 Staaten haben es bislang unterzeichnet. Selenskyj erklärte, die Minen seien oft das einzige effektive Verteidigungsmittel. Russland setze sie gezielt und skrupellos ein.

Entscheidung folgt Nachbarstaaten

Auch andere Anrainerstaaten Russlands, etwa Polen, Estland, Lettland, Litauen und Finnland, gaben ihren Rückzug aus dem Abkommen bekannt oder kündigten ihn an. Selenskyj betonte, diese Entscheidung sende ein deutliches Signal an alle Partner: Man müsse sich nun auf wirksame Verteidigung entlang der russischen Grenze konzentrieren. Das ukrainische Parlament muss den Beschluss noch bestätigen.

Minengefahr bleibt riesig

Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 gilt die Ukraine als weltweit am stärksten vermintes Land. Laut Schätzungen könnten bis zu 30 % des Landes gefährlich sein. Fachleute erwarten, dass das Räumen Jahrzehnte dauert. Besonders befreite Gebiete seien massiv vermint – das erschwert humanitäre Hilfe und Wiederaufbau.

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