Die NATO-Staaten beschlossen, bis 2035 jährlich 5 % ihres BIP für Verteidigung auszugeben. Damit verdoppeln sie das bisherige Ziel. 3,5 % sollen in Truppen und Waffen fließen, 1,5 % in Infrastruktur, Cybersicherheit und Mobilität.
Donald Trump feierte sich dafür. Europa und Kanada würden künftig „über eine Billion Dollar jährlich“ investieren. Die Gipfelerklärung fiel kürzer als sonst aus, stellte aber Geschlossenheit zur Schau – trotz interner Differenzen.
Uneinigkeit über Ukraine und Verteidigungsziele
Nicht alle Länder wollen das neue Ziel erfüllen. Spanien und die Slowakei sehen keinen Grund, ihre Budgets zu erhöhen. Sie behaupten, ihre Fähigkeiten auch mit weniger Geld erreichen zu können.
Belgiens Premier blieb skeptisch. „Wenn es mit weniger geht, versuchen wir es. Aber NATO weiß, was realistisch ist.“ Griechenland fordert einheitliche Regeln für alle Mitglieder. Trump hingegen bezeichnet Spaniens Haltung als „furchtbar“ und drohte mit Gegenmaßnahmen.
Die Mitgliedsstaaten wollen ihren Fortschritt 2029 überprüfen. Neue Ziele könnten dann folgen.
Ukraine abgeschwächt, Russland kaum erwähnt
Der Ukraine wurde diesmal weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Der Name fiel in der Erklärung nur zweimal. Trotzdem betonten viele Länder ihre Unterstützung. Ein NATO-Beitritt bleibe möglich – aber erst, wenn die Zeit reif sei.
Ein Treffen zwischen Selenskyj und Trump fand am Rande des Gipfels statt. Trump nannte ihn „sehr nett“ und will mit Putin sprechen, um den Krieg zu beenden.
Russland wurde nur einmal erwähnt: als langfristige Bedrohung für Europas Sicherheit. Das knappe Statement deutet auf eine Rückkehr zum NATO-Kerngeschäft hin – kollektive Verteidigung.