Grenzbarrieren verstärken Streit zwischen Thailand und Kambodscha

by Jan Köhler
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Am Montag schränkte Thailands Militär den Grenzverkehr mit Kambodscha drastisch ein. Nur Kranke, Studierende und Menschen mit dringenden Gründen dürfen passieren. Premierminister Paetongtarn Shinawatra erließ die Anweisung. Touristen bleiben außen vor. Kambodscha wirft Thailand vor, mit dieser Maßnahme die Spannungen zu verschärfen.

Ende Mai kam es zu einem Gefecht an einem strittigen Grenzabschnitt. Ein kambodschanischer Soldat starb. Trotz eines Abkommens zur Deeskalation nehmen beide Länder neue Schritte, die den Konflikt weiter anheizen.

Phnom Penh setzt wirtschaftliche Gegenmaßnahmen

Kambodscha antwortete mit gezielten Sanktionen. Es stoppte Strom- und Treibstoffimporte aus Thailand, verbot thailändisches Obst und Gemüse und kappte bestimmte Internetdienste. Premier Hun Manet besuchte Truppen an der Grenze und versprach Entschlossenheit. „Wir wollen keinen Krieg, aber wir weichen keinem Druck“, sagte er.

Gleichzeitig erklärte Regierungssprecher Pen Bona, Kambodscha sei bereit zur diplomatischen Lösung. Die Regierung wolle die Grenze nicht schließen, jedoch gleiche Maßnahmen ergreifen, falls Thailand nicht einlenkt.

Kampf gegen Betrugsnetzwerke eskaliert zusätzlich

Thailand richtet nun auch Sanktionen gegen Online-Betrugsnetzwerke, die von kambodschanischem Boden aus operieren. Dazu zählen Exportverbote für Geräte, die solche Aktivitäten unterstützen könnten, sowie internationale Zusammenarbeit gegen Cyberkriminalität.

Pen Bona betonte, dass Betrugsnetzwerke auch in Thailand aktiv seien. Er warf Bangkok vor, durch Anschuldigungen gegen Kambodscha von eigenen Problemen abzulenken. Bereits früher hatte Thailand ähnliche Maßnahmen gegen kriminelle Gruppen in Myanmar ergriffen.

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