Bahnhofsprojekt Locarno-Muralto scheitert knapp am Volksentscheid

by David Meier
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Die geplante Neugestaltung des Bahnhofs Locarno-Muralto ist am Sonntag überraschend knapp gescheitert. Das Tessiner Stimmvolk sprach sich mit nur 102 Stimmen Unterschied gegen das Projekt aus. 33’723 Personen stimmten dagegen, 33’621 befürworteten die Vorlage – bei einer Stimmbeteiligung von 31,33 Prozent.

Ziel: Bessere Verkehrsführung für Fussgänger und ÖV

Die 16 Millionen Franken teure Umgestaltung – davon 7 Millionen vom Kanton – hätte den regional bedeutenden Verkehrsknotenpunkt moderner und benutzerfreundlicher machen sollen. Geplant war eine bessere Organisation der Busperrons sowie eine Aufwertung für Fussgänger und Velofahrer.

Kritik: Verlust an Lebensqualität und Erreichbarkeit

Doch besonders entlang der beliebten Viale Cattori regte sich Widerstand. Laden- und Restaurantbesitzer befürchteten eine starke Beeinträchtigung durch die künftig über 250 Busse pro Tag, die direkt an der Seepromenade vorbeigefahren wären. Auch der Wegfall der direkten Zufahrt für Autos zu Geschäften und Lokalen war für viele ein zentrales Gegenargument.

Fazit: Enges Nein verhindert Umbau

Das knappe Resultat zeigt, wie umstritten das Vorhaben war. Trotz öffentlichem Nutzen und regionaler Bedeutung konnte das Projekt die Bevölkerung nicht ausreichend überzeugen – insbesondere nicht jene, die um ihre wirtschaftliche Existenz bangten. Ein Folgeprojekt dürfte nun schwerer durchzusetzen sein.

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