Genfer Universität beendet Zusammenarbeit mit israelischen Partnern

by Jan Köhler
0 comments

Die Universität Genf kappt die strategische Partnerschaft mit der Hebräischen Universität Jerusalem.
Sie stoppt auch den Studierendenaustausch mit der Universität Tel Aviv nach 2026.
Gemeinsame Forschungsprojekte wie zur Medikamentenentwicklung oder zu Ortsnamen laufen aus.
Individuelle Kooperationen zwischen Forschenden aus Genf und Israel bleiben jedoch weiterhin möglich.

Leitung betont strategische, nicht politische Gründe

Rektorin Audrey Leuba erklärte, strategische Überlegungen hätten den Ausschlag gegeben.
Ein wissenschaftlicher Ausschuss habe die Empfehlung ausgesprochen, Partnerschaften zu beenden.
Die Leitung prüfte laut Leuba alle ähnlichen Partnerschaften weltweit nach denselben Kriterien.
Zur Zusammensetzung des Ausschusses äußerte sich Leuba nicht.
Gleichzeitig forderte die Universität in einem Communiqué die israelische Regierung zur Einhaltung des Völkerrechts auf.
Sie zeigte sich empört über die humanitäre Lage im Gazastreifen.

Reaktionen reichen von Vorwürfen bis Unverständnis

Der Verein zur Unterstützung jüdischer Hochschulangehöriger kritisierte den Schritt als politischen Boykott.
Die Organisation sieht darin einen Angriff auf Israels Existenzrecht, der auch Palästinensern schade.
Die Genfer Studentenkoordination Palästina wiederum kritisierte die verbleibende Einzelzusammenarbeit mit israelischen Forschenden.
Ein Sprecher sagte, die Universität finanziere letztlich weiterhin gemeinsame Projekte.
Andere Hochschulen distanzieren sich vom Vorgehen der Universität Genf.
Die ETH Lausanne lehnt akademische Boykotte ab und setzt auf den Dialog.
Auch Basel und Bern planen keinen Abbruch wissenschaftlicher Kooperationen mit Israel.
Die Universität Bern bezeichnete den Schritt aus Genf als klaren Verstoß gegen die Freiheit der Wissenschaft.

You may also like