Japans Präfektur Yamanashi führt ab diesem Sommer eine neue Gebühr für Wanderer ein, die einen der vier Hauptwege auf den Mount Fuji nutzen. Die Maßnahme soll die UNESCO-geschützte Natur vor den Folgen des Massentourismus bewahren.
Höhere Gebühren und strengere Regeln
Ab Juli müssen Bergsteiger ¥4.000 (€24,70) zahlen, um einen der beliebten Wege auf den Mount Fuji zu nutzen. Damit verdoppelt sich die bisherige Gebühr für den Yoshida-Trail, die im letzten Jahr bei ¥2.000 (€12,35) lag. Dieser Weg ist besonders beliebt, da er von Tokio aus leicht erreichbar ist und viele Berghütten Unterkunft und Verpflegung bieten.
Bislang waren die drei anderen Hauptwege kostenlos, doch nun gilt die Gebühr für alle Routen. Zudem bleibt das tägliche Besucherlimit von 4.000 Wanderern auf dem Yoshida-Trail bestehen, um die Überfüllung zu verringern.
Die Einnahmen aus der neuen Gebühr sollen in den Umweltschutz fließen und zum Bau von Notunterkünften für den Fall eines Vulkanausbruchs sowie zur Instandhaltung der Wanderwege verwendet werden. Seit 2014 wurden Bergsteiger bereits gebeten, freiwillig ¥1.000 (€6,20) für den Erhalt des Berges zu spenden, doch angesichts des steigenden Tourismusaufkommens sind nun strengere Maßnahmen erforderlich.
Maßnahmen gegen Massentourismus zeigen Wirkung
Mount Fuji leidet zunehmend unter Umweltverschmutzung und Sicherheitsproblemen durch die hohe Zahl an Besuchern. Im Jahr 2023 bestiegen 221.322 Menschen den Berg, doch nach Einführung der neuen Beschränkungen sank die Zahl im Jahr 2024 auf 204.316.
Auch die umliegenden Städte haben mit dem Massentourismus zu kämpfen. Die Stadt Fujikawaguchiko errichtete eine 20 Meter lange und 2,5 Meter hohe schwarze Sichtschutzwand, um Touristen daran zu hindern, Selfies mit dem Mount Fuji zu machen. Viele Besucher hinterließen Müll, ignorierten Verkehrsregeln und betraten Privatgrundstücke unerlaubt.
Im August wurde die Barriere wegen eines drohenden Taifuns abgebaut und anschließend nicht wieder aufgestellt, da sie sich als wirksame Maßnahme erwiesen hatte. Die Behörden warnten jedoch, dass sie wieder errichtet werden könnte, falls das Besucheraufkommen erneut problematisch wird.
Mit den neuen Gebühren und Besucherbeschränkungen versucht Japan, den Tourismus auf dem Mount Fuji nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig seine natürliche Schönheit und Sicherheit zu bewahren.