Brustkrebs wird in den kommenden Jahrzehnten weltweit stark zunehmen – besonders in Entwicklungsländern droht eine dramatische Verschärfung der Lage, so neue Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Steigende Zahlen: Mehr Erkrankungen, mehr Todesfälle
Im Jahr 2022 erkrankten 2,3 Millionen Frauen weltweit an Brustkrebs, 670.000 starben daran. Laut WHO könnten die Todesfälle bis 2050 um 68 % auf 1,1 Millionen steigen, während die Zahl der Neuerkrankungen um 38 % auf 3,2 Millionen wächst.
„Alle 15 Sekunden wird irgendwo auf der Welt eine Frau mit Brustkrebs diagnostiziert – und alle 60 Sekunden stirbt eine daran,“ erklärt Dr. Joanne Kim vom Internationalen Krebsforschungszentrum (IARC).
Entwicklungsländer besonders betroffen
Während wohlhabendere Länder wie Dänemark, Belgien und die Schweiz Fortschritte bei der Senkung der Sterblichkeitsrate machen, bleibt der Zugang zu Früherkennung und Behandlung in vielen Regionen der Welt unzureichend.
- In Industrienationen sterben 17 % der erkrankten Frauen an Brustkrebs.
- In Entwicklungsländern liegt die Sterblichkeitsrate dagegen bei 56 %.
Besonders alarmierend: In Afrika sind fast 50 % der Brustkrebsfälle Frauen unter 50 Jahren – deutlich mehr als in Europa oder Nordamerika.
Frühzeitige Maßnahmen könnten Millionen Leben retten
Eine gezielte Reduzierung der Sterblichkeitsrate um 2,5 % pro Jahr, wie sie einige Länder bereits erreicht haben, könnte die weltweiten Todesfälle bis 2050 fast halbieren.
Dr. Kim fordert verstärkte Investitionen in Früherkennung und bessere Behandlungsprogramme, um Millionen Frauen das Leben zu retten.