WhatsApp überschreitet Nutzergrenze der EU-Digitalgesetze
WhatsApp hat eine von den EU-Technologieregeln festgelegte Nutzergrenze überschritten. Damit muss die Meta-Tochter verstärkt gegen illegale und schädliche Inhalte vorgehen.
In einer Meldung vom 14. Februar gab WhatsApp an, im sechsmonatigen Zeitraum bis Dezember 2024 durchschnittlich 46,8 Millionen monatlich aktive Nutzer in der Europäischen Union gehabt zu haben. Die Plattform liegt damit über der im Digital Services Act (DSA) festgelegten Schwelle von 45 Millionen Nutzern.
„Wir können bestätigen, dass WhatsApp Nutzerzahlen veröffentlicht hat, die die Grenze für die Einstufung als Sehr Große Online-Plattform gemäß dem Digital Services Act überschreiten“, erklärte EU-Kommissionssprecher Thomas Regnier am Mittwoch per E-Mail.
Neue Verpflichtungen und mögliche Strafen für Verstöße
Nach dieser Einstufung hat WhatsApp vier Monate Zeit, um die DSA-Anforderungen zu erfüllen. Dazu gehört die Identifizierung und Bewertung systemischer Risiken in Bezug auf illegale Inhalte, Grundrechte, öffentliche Sicherheit und den Schutz von Minderjährigen.
Verstöße gegen den DSA können mit Strafen von bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens geahndet werden. Metas Plattformen Instagram und Facebook wurden bereits als sehr große Online-Plattformen eingestuft.
Meta-CEO Mark Zuckerberg und Chef-Lobbyist Joel Kaplan haben die EU-Technologiegesetze scharf kritisiert. Sie haben zudem Unterstützung von US-Präsident Donald Trump eingeholt.