Trump: „Ernsthafte Gespräche“ mit Russland über Ukraine-Krieg

by Silke Mayr
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Donald Trump behauptet, er hätte den Ukraine-Krieg verhindert, wenn er Präsident gewesen wäre. Dabei war er bereits im Amt, als der Konflikt im Osten der Ukraine eskalierte und prorussische Separatisten Kiews Truppen bekämpften.

Trump erklärte, seine Regierung habe „sehr ernsthafte“ Verhandlungen mit Russland über den Krieg in der Ukraine geführt. Er betonte, dass er und Russlands Präsident Wladimir Putin bald „bedeutsame“ Maßnahmen zur Beendigung des fast dreijährigen Konflikts ergreifen könnten.

„Wir werden sprechen und ich denke, wir werden vielleicht etwas Bedeutendes tun“, sagte Trump im Oval Office gegenüber Journalisten. „Wir wollen diesen Krieg beenden. Dieser Krieg wäre nicht begonnen worden, wenn ich Präsident gewesen wäre.“

Trump verriet nicht, wer aus seiner Regierung mit Russland gesprochen habe, betonte jedoch, dass die Gespräche bereits liefen. Auf die Frage, ob er direkt mit Putin gesprochen habe, sagte er lediglich: „Das möchte ich nicht sagen.“


Kritik an Biden und Lob von Putin

Trump kritisiert weiterhin den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er meinte, Selenskyj hätte eine Einigung mit Putin erzielen sollen, um den Konflikt zu verhindern. In einem Interview mit Fox News im Januar machte sich Trump über Selenskyj lustig und sagte, dieser spreche „so tapfer“, obwohl die Ukraine stark auf US-Hilfe angewiesen sei.

„Sie waren tapfer, aber wir haben ihnen Milliarden Dollar gegeben“, so Trump. Die USA decken derzeit etwa 40 % der militärischen Bedürfnisse der Ukraine ab. Seit Februar 2022 hat Washington Kiew über 65 Milliarden Dollar (62 Milliarden Euro) bereitgestellt.

In einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen lobte Putin Trump als „klugen und pragmatischen Mann“, der auf US-Interessen fokussiert sei. „Wir hatten stets eine sachliche, pragmatische, aber auch vertrauensvolle Beziehung zum aktuellen US-Präsidenten“, sagte Putin.

Putin stimmte Trumps Aussage zu, dass die Ukraine-Krise 2022 vermieden worden wäre, wenn Trump Präsident geblieben wäre. „Wenn ihm 2020 der Wahlsieg nicht gestohlen worden wäre, hätte sich diese Krise nicht entwickelt“, erklärte Putin.

Diese Aussage war zugleich eine offene Unterstützung für Trumps Behauptung, die Wahl 2020 sei ihm durch Betrug genommen worden. Dabei haben zahlreiche Gerichte, Wahlbehörden und selbst Trumps früherer Justizminister keinerlei Beweise für einen solchen Betrug gefunden.

Trump kündigte im Rahmen seiner Wahlkampagne für 2024 an, den Ukraine-Krieg „innerhalb eines Tages“ beenden zu können. Er kritisierte Bidens Regierung dafür, Milliarden an Steuergeldern für militärische und wirtschaftliche Hilfe an Kiew auszugeben.

Trumps Beziehung zu Putin steht seit seiner Wahlkampagne 2016 im Fokus. Damals forderte Trump Russland auf, gelöschte E-Mails seiner demokratischen Gegnerin Hillary Clinton öffentlich zu machen. Trump stellte sich öffentlich auf Putins Seite, als US-Geheimdienste berichteten, Russland habe in die Wahl eingegriffen, um ihm zu helfen. Zudem bezeichnete er Putin wiederholt als „ziemlich schlau“ für den Einmarsch in die Ukraine.

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