Postbeamtin nach jahrelangen Diebstählen in Genf verurteilt

by Jerry Jackson
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Täglich gestohlene Pakete mit Smartphones und Tablets

Eine ehemalige Postangestellte aus Genf erhielt eine einjährige Bewährungsstrafe, nachdem sie über fast zwei Jahre hinweg regelmäßig Pakete mit Elektronikartikeln gestohlen hatte. Die 50-Jährige gab vor Gericht zu, zwischen Juli 2021 und Februar 2023 täglich zwei bis drei Sendungen mit Smartphones, Tablets und Smartwatches entwendet zu haben. Der verursachte Schaden beläuft sich auf insgesamt 275.000 Franken.

Die Post wurde misstrauisch, als eine auffällige Anzahl von Paketen mit hochwertigen Geräten verschwand. Um den Dieb zu überführen, installierte das Unternehmen eine Überwachungskamera. Diese filmte die Frau dabei, wie sie systematisch Pakete aus dem Bestand nahm. Nach ihrer Entlassung durch die Post durchsuchte die Polizei ihre Wohnung und fand 66 gestohlene Geräte.

Angeklagte gibt ihrer Partnerin die Schuld

Vor Gericht versuchte die Frau, die Verantwortung teilweise auf ihre damalige Lebensgefährtin abzuwälzen. „Ich habe vorher nie etwas gestohlen“, erklärte sie. Ihre Partnerin habe sie um finanzielle Hilfe gebeten, um ihre schwer kranke Mutter und ihren Sohn zu unterstützen. Da sie selbst kein Geld hatte, sei sie schließlich zu den Diebstählen gedrängt worden. „Ich bereue es zutiefst“, sagte sie unter Tränen.

Ihr Verteidiger Gabriel Raggenbass sprach von einer tragischen Geschichte. Seine Mandantin sei manipuliert worden und habe in ihrer damaligen Beziehung erstmals Liebe gesucht. Stattdessen habe sie alles verloren – ihren Job, ihre Zukunft und ihre Ersparnisse. Zudem habe sie später erfahren, dass ihre Partnerin eine Affäre mit einer anderen Person führte.

Gericht erkennt bewusstes Handeln

Das Gericht folgte der Darstellung der Verteidigung nur teilweise. Der Richter betonte, dass die Frau eine aktive Rolle bei der Weiterleitung der gestohlenen Geräte nach Spanien und Bolivien spielte. Zwar profitierte sie finanziell kaum davon, doch sie wusste, was sie tat, und konnte sich ihrer Verantwortung nicht entziehen.

Am Ende wurde sie wegen Diebstahls schuldig gesprochen und zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Zusätzlich bleibt sie auf einer Schuld von 275.000 Franken gegenüber der Post sitzen. Ihre Ex-Partnerin wurde in einem separaten Verfahren wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

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