Israel hat seine Militäroperationen ausgeweitet, um auf verstärkte Angriffe militanter Palästinenser zu reagieren. Diese Angriffe umfassten auch Schüsse auf israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte.
Das israelische Militär erklärte, dass die Einsätze darauf abzielen, militante Netzwerke zu zerschlagen und weitere Gewalt zu verhindern. Palästinensische Gesundheitsbehörden berichteten, dass ein israelischer Luftangriff im nördlichen Westjordanland mindestens zehn Menschen tötete.
Die Luftwaffe griff am späten Mittwoch das Dorf Tamoun an. Dieser Angriff stellt eine Eskalation im israelischen Vorgehen gegen militante Gruppen dar. Anwohner erklärten, dass die Bombardierung ein Haus in einem dicht besiedelten Viertel traf. Das palästinensische Gesundheitsministerium warnte, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte.
Palästinensische Gruppen kritisieren Israels Vorgehen
Palästinensische Vertreter werfen Israel vor, mit großangelegten Militäroperationen die Spannungen weiter anzuheizen. Die andauernde Razzia im Flüchtlingslager Jenin, bei der mindestens 18 Palästinenser starben, verstärkt die Unruhen im gesamten Westjordanland.
Die Hamas sprach den Getöteten in Tamoun ihr Beileid aus, bestätigte jedoch nicht, dass sie Mitglieder der Gruppe waren. Sie rief Palästinenser in Israel und im Westjordanland dazu auf, sich gegen die israelischen Streitkräfte zu mobilisieren.
Israels Verteidigungsminister kündigte an, dass das Militär auf unbestimmte Zeit in Jenin bleiben werde. Israel Katz erklärte, dass das Flüchtlingslager, das als Hochburg militanter Gruppen gilt, „nicht wieder so sein wird wie zuvor.“
Gewalt im Westjordanland fordert weitere Opfer
Das israelische Militär berichtete, dass es während der neuntägigen Operation in Jenin 18 mutmaßliche militante Palästinenser tötete. Soldaten setzten gepanzerte Bulldozer ein, zerstörten zahlreiche Häuser und richteten erhebliche Schäden an.
Palästinensische Gesundheitsbehörden gaben keine offizielle Gesamtzahl der Todesopfer bekannt. Schätzungen zufolge starben jedoch seit Beginn der Militäroperation rund 20 Palästinenser, darunter ein zweijähriges Mädchen. Israel erklärte, den Vorfall untersuchen zu wollen.
In der Nacht zum Mittwoch starben zwei weitere Palästinenser durch israelische Schüsse. Ein 23-jähriger Mann wurde in Tulkarem erschossen, während ein 25-Jähriger bei einem Angriff auf Jenin ums Leben kam. Das palästinensische Gesundheitsministerium unterscheidet in seinen Berichten nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
