Credit Suisse verschwieg Nazi-Konten

by Silke Mayr
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Die ehemalige Großbank Credit Suisse (CS) soll in den 1990er-Jahren Konten verschwiegen haben. Diese gehörten während des Zweiten Weltkriegs Nationalsozialisten. Zu diesem Schluss kommt ein Untersuchungsausschuss des US-Senats. Die Ermittlungen dazu sind noch nicht abgeschlossen.

Schweizer Banken hatten 1998 in den USA eine Einigung über nachrichtenlose Vermögen erzielt. Sie zahlten 1,25 Milliarden Dollar an Holocaust-Überlebende. Zehntausende Dokumente wurden inzwischen entdeckt, die mehr Kontoinhaber mit Nazi-Bezug belegen als bisher bekannt. Der Senat kritisiert, dass die CS relevante Informationen bei früheren Untersuchungen zurückgehalten habe.

UBS unterstützt neue Ermittlungen

Die UBS, die die Credit Suisse 2023 übernommen hat, erklärte, bei der Aufklärung alter Nazi-Konten zu helfen. Der ehemalige Staatsanwalt Neil Barofsky wurde 2021 Ombudsmann der CS. Ihm zufolge übte die Bank Druck auf ihn aus, um Ermittlungen einzuschränken. Barofsky wurde 2022 entlassen, aber nach der Übernahme durch die UBS 2023 wieder eingesetzt.

Barofskys Team fand Aufzeichnungen, die weitere Kunden mit Nazi-Verbindungen identifizierten. In einem Brief an den US-Senat schrieb er, dass die CS nicht alle verfügbaren Informationen geteilt habe. Sein Team arbeite eng mit der Bank zusammen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Archivmaterialien in die Untersuchung einfließen.

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