Credit Suisse und die Folgen: Was der PUK-Bericht zeigt

by Silke Mayr
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Der Zusammenbruch der Credit Suisse war laut der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) vor allem ein Managementversagen. Übermässige Risikobereitschaft und politische Mitverantwortung trugen ebenfalls zur Krise bei, trotz der seit 2012 bestehenden Too-Big-to-Fail-Regulierung. Aymo Brunetti, Leiter der entsprechenden Expertengruppe, gibt seine Einschätzungen zum PUK-Bericht ab.

Die zentralen Erkenntnisse aus dem PUK-Bericht

Aymo Brunetti erklärt, dass der Bericht keine überraschenden neuen Erkenntnisse liefert. Er bestätigt jedoch wesentliche Punkte früherer Analysen. Die Fusion der Credit Suisse mit der UBS sei nachvollziehbar gewesen, auch wenn staatliche Eingriffe nötig waren. Allerdings habe man nie erprobt, wie die Abwicklung einer Grossbank tatsächlich ablaufen würde. Dies sei ein Mangel, den man nun beheben müsse, um für künftige Krisen gerüstet zu sein.

Reformen für mehr Stabilität

Nach dem Zusammenbruch der CS wurde vorgeschlagen, das Eigenkapital systemrelevanter Banken zu erhöhen. Brunetti betont die Wichtigkeit solcher Massnahmen, wie den Ausbau des Liquiditäts-Backstops und eine bessere Kapitalausstattung ausländischer Tochtergesellschaften. Diese Reformen seien zentral, um eine geordnete Abwicklung von Banken zu gewährleisten. Ohne solche Änderungen könnte ein erneuter Zusammenbruch immense Risiken für die Volkswirtschaft und den Staat bedeuten.

Was noch fehlt, um vorbereitet zu sein

Brunetti warnt, dass die Glaubwürdigkeit der bisherigen Abwicklungspläne gering sei. Reformen müssten sicherstellen, dass der nächste Finanzminister im Ernstfall mit Zuversicht auf eine vorbereitete Sanierungsstrategie zurückgreifen könne. Denn: Beim nächsten Mal gibt es keine zweite Schweizer Grossbank, die als Auffanglösung dienen könnte.

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