Dringende Rettungsaktionen vor der französischen Küste
Französische Rettungskräfte haben an Weihnachten zwölf Einsätze durchgeführt, um Migranten in Seenot zu helfen. Insgesamt konnten 107 Menschen aus kleinen Booten geborgen werden, die versuchten, Großbritannien zu erreichen.
Am Morgen wurde ein Boot mit 30 Insassen in der Nähe von Dunkerque gerettet. Einige Passagiere setzten ihre Überfahrt fort und wurden später von britischen Behörden aufgenommen. Im Laufe des Tages entdeckten die Rettungskräfte ein weiteres Boot mit Motorschaden. Alle 51 Personen an Bord konnten in Sicherheit gebracht werden. Ein weiterer Einsatz führte zur Rettung von 26 Menschen aus einem beschädigten Boot bei Calais.
Gefährliche Überfahrten trotz winterlicher Bedingungen
Das britische Innenministerium berichtete, dass 451 Menschen am Weihnachtstag in elf Booten die englische Küste erreichten. Aufgrund der ruhigen Wetterlage wagten viele die gefährliche Überfahrt. Beobachtungen zeigten zahlreiche Abfahrten entlang der französischen Küste von Dieppe bis Leffrinckoucke.
Die Behörden warnen eindringlich vor den Risiken solcher Überfahrten, insbesondere im Winter. Überladene Boote und eisige Temperaturen verschärfen die Gefahr. Hilfsorganisationen unterstützten zahlreiche Migranten, die verletzt, unterkühlt oder schockiert nach missglückten Überfahrten gerettet wurden.
2024: Ein Jahr der Rekordzahlen und Tragödien
Mit mindestens 73 Todesopfern war 2024 laut den Behörden von Pas-de-Calais das bislang tödlichste Jahr für Überfahrten. Unter den Opfern befand sich ein Baby, das im Oktober ertrank, sowie zwölf Menschen, darunter sechs Kinder, die im September bei einer Katastrophe ums Leben kamen.
Trotz der Risiken haben zehntausende Menschen Großbritannien erreicht. Die britische Regierung kündigte an, die Bekämpfung von Menschenschmugglern zu intensivieren. Oppositionsführer Keir Starmer rief zu internationaler Zusammenarbeit auf, um die kriminellen Netzwerke zu zerschlagen.
