Eine russische ballistische Rakete traf am Dienstag ein Wohngebäude in Krywyj Rih und forderte dabei ein Todesopfer sowie 11 Verletzte. Ziel des Angriffs war ein vierstöckiger Wohnkomplex mit 32 Wohnungen, wie Oleksandr Wilkul, Leiter der Militärverwaltung der Stadt, erklärte.
“Die Monster haben direkt einen vierstöckigen Wohnkomplex mit 32 Wohnungen getroffen,” schrieb Wilkul auf Telegram. Rettungskräfte durchkämmen weiterhin die Trümmer nach Überlebenden, wie Fotos von Gouverneur Serhij Lysak zeigen. “Es könnten noch Menschen unter den Trümmern sein,” fügte er über zwei Stunden nach dem Angriff hinzu.
Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez verurteilte den Angriff scharf und betonte die Grausamkeit des Zeitpunkts. “Während andere Länder Weihnachten feiern, leiden die Ukrainer weiterhin unter endlosen russischen Angriffen,” schrieb Lubinez auf Telegram.
Zunehmende Intensität russischer Angriffe
Die südlichen Vororte von Krywyj Rih, einer Industriestadt und Heimat von Präsident Wolodymyr Selenskyj, wurden während des Krieges wiederholt Ziel russischer Angriffe. Etwa 65 Kilometer von der nächsten russisch besetzten Region entfernt, erleidet die Stadt weiterhin regelmäßige Raketenangriffe. Russland behauptet, keine Zivilisten absichtlich zu treffen, doch seit Beginn der Invasion 2022 sind Tausende ums Leben gekommen.
Laut dem ukrainischen Militär versucht Russland in der Region Cherson, einen Brückenkopf am westlichen Ufer des Dnipro-Flusses zu errichten. Obwohl kein direkter Angriff auf Cherson droht, bleibt die Ukraine wachsam gegenüber möglichen großangelegten Vorstößen. Gleichzeitig berichten Quellen von schrittweisen Fortschritten russischer Truppen im Gebiet Donezk.
In der Nacht von Montag auf Dienstag startete Russland 60 Drohnenangriffe, wie ukrainische Angaben bestätigen. 36 dieser Drohnen wurden abgeschossen, 23 weitere durch elektronische Maßnahmen abgewehrt. Die ukrainische Luftwaffe meldete, dass ihre Abwehrsysteme Drohnen in acht Regionen abfingen.
Breite internationale Unterstützung für die Ukraine
Russlands anhaltende Angriffe zielen darauf ab, die ukrainische Luftabwehr zu erschöpfen und kritische Infrastruktur zu zerstören. Die Vereinigten Staaten reagierten mit der Bereitstellung von über 250 Millionen US-Dollar, um die Raketenproduktion der Ukraine zu stärken. Italien kündigte zudem an, seine militärische Hilfe bis 2025 fortzusetzen.
Zusätzlich erhielt die Ukraine eine Milliarde US-Dollar aus Großbritannien und Japan über das Weltbank-DPL-Programm. Diese Mittel sind für soziale, humanitäre und wirtschaftliche Zwecke vorgesehen und nicht für militärische Ausgaben. Dies unterstreicht die umfassende internationale Unterstützung, die die Ukraine im anhaltenden Konflikt erfährt.