Der US-Senat hat am Freitag einen Haushalt beschlossen, um einen drohenden Regierungsstillstand zu verhindern. Dennoch wurde Präsident Donald Trumps Forderung, die Schuldenobergrenze auszusetzen, nicht berücksichtigt. Der Gesetzentwurf wurde 38 Minuten nach Ablauf der Frist verabschiedet und liegt nun Präsident Joe Biden zur Unterzeichnung vor.
Mit einer Mehrheit von 85 zu 11 Stimmen stimmte der Senat für den Haushalt, nachdem das Repräsentantenhaus den Entwurf zuvor mit 366 zu 34 Stimmen gebilligt hatte. Das Gesetz verlängert die staatliche Finanzierung auf aktuellem Niveau und umfasst außerdem 100 Milliarden Dollar für Katastrophenhilfe sowie 10 Milliarden Dollar für Landwirte.
Shutdown rechtzeitig vor den Feiertagen abgewendet
Das Weiße Haus begrüßte die Verabschiedung des Haushalts und betonte, wie wichtig sie sei, um eine Regierungskrise vor den Feiertagen zu vermeiden.
Hakeem Jeffries, demokratischer Fraktionsführer, bezeichnete die Einigung als „einen bedeutenden Erfolg für das amerikanische Volk“. Er unterstrich, dass die Demokraten maßgeblich dazu beigetragen haben, die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und die arbeitende Bevölkerung vor den Folgen eines Shutdowns zu schützen.
Ohne diese Einigung wären Tausende von Regierungsangestellten in den Zwangsurlaub geschickt worden. Außerdem hätte der Reiseverkehr während der Feiertage massive Störungen erfahren. Der letzte Regierungsstillstand, der im Dezember 2018 unter Trump begann, dauerte 35 Tage und gilt bis heute als der längste in der Geschichte der USA.
Gleichzeitig sorgte Trumps Forderung, die Schuldenobergrenze in den Haushalt aufzunehmen, für erhebliche Spannungen. Kritiker sahen in dem Vorschlag eine strategische Maßnahme, um künftige politische Konflikte während seiner Amtszeit zu vermeiden.
Schuldenobergrenze bleibt ein zentrales Streitthema
Trumps Vorschlag, die Schuldenobergrenze auszusetzen, stieß auf scharfen Widerstand von Demokraten und einigen Republikanern. Finanzexperten warnten davor, dass eine Aussetzung die Staatsverschuldung drastisch erhöhen würde.
Um Trumps Forderung zu unterstützen, legte Mike Johnson, Sprecher des Repräsentantenhauses, eine überarbeitete Version des Haushaltsentwurfs vor. Dieser scheiterte jedoch mit 174 zu 235 Stimmen, was einen Rückschlag für Trumps politische Pläne bedeutete. Kritiker argumentierten, dass der Vorschlag vor allem wohlhabenden Unterstützern wie Elon Musk zugutekäme, ohne die langfristige finanzielle Stabilität zu berücksichtigen.
Musk selbst verschärfte die Kontroversen, indem er den ursprünglichen Gesetzentwurf öffentlich kritisierte und falsche Informationen verbreitete. So behauptete er fälschlicherweise, der Haushalt sehe eine Gehaltserhöhung von 40 % für Abgeordnete und Milliarden für ein NFL-Stadion vor. Diese Aussagen vertieften die Spaltungen innerhalb der Republikanischen Partei.
Dennoch lobte Musk später Johnsons Bemühungen und bezeichnete dessen Einsatz als „eine starke Leistung unter den gegebenen Umständen“.
Blick in die Zukunft: Herausforderungen bleiben
Die Schuldenobergrenze bleibt ein ungelöstes Thema, das Trump nach seinem Amtsantritt in Angriff nehmen muss. Johnson bezeichnete den verabschiedeten Haushalt als eine Übergangslösung und forderte umfassendere Reformen bis 2025.
„Das ist ein entscheidender Schritt, um die Grundlage für weitere Verhandlungen zu schaffen“, erklärte Johnson. Allerdings machten die Ereignisse der vergangenen Woche deutlich, dass die internen Spannungen innerhalb der Republikanischen Partei eine erhebliche Herausforderung darstellen.
Während die USA vor weiteren finanziellen Herausforderungen stehen, bleibt unklar, ob die Republikaner ihre Differenzen überwinden und eine klare Haushaltsstrategie entwickeln können. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob sie Einheit und Handlungsfähigkeit beweisen können.