Bildung allein reicht nicht aus, um Radikalisierung zu stoppen, sagt die Anti-Terrorismus-Beraterin Rebecca Schönenbach. Der Autoanschlag in Magdeburg hat die Debatte über Radikalisierung erneut angeheizt.
Taleb A., ein in Saudi-Arabien geborener Arzt, der seit 2006 in Deutschland lebt, tötete fünf Menschen. Über 200 weitere wurden verletzt. Die Behörden nahmen ihn kurz nach dem Angriff fest.
Rebecca Schönenbach schrieb auf X: „Bildung verhindert keine Radikalisierung.“ Sie wies darauf hin, dass der Verdächtige seit Langem extreme Ansichten verbreitete.
Extremismus und ignorierte Warnungen
Taleb A. äußerte offen islamfeindliche Ansichten und unterstützte die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD). Er plante, eine Akademie für Ex-Muslime zu gründen, die die AfD fördern wollte.
Berichte zeigen, dass Saudi-Arabien deutsche Behörden vor Taleb A. gewarnt hatte. Dennoch blieb er online aktiv und forderte Rache gegen den deutschen Staat.
In einem Beitrag schrieb er: „Die Rache wird bald zu 100 Prozent kommen, auch wenn es mich mein Leben kostet.“ Taleb A. beschuldigte die deutsche Regierung der Islamisierung. Im Juni postete er: „Wir brauchen die AfD, um die Polizei vor sich selbst zu schützen.“
Die Organisation Säkuläre Flüchtlingshilfe bestätigte, dass sie bis 2018 Kontakt zu Taleb A. hatte. Er scheiterte jedoch an einer Zusammenarbeit mit der atheistischen Flüchtlingshilfe.
2019 erstattete die Organisation Anzeige gegen ihn wegen Verleumdung und verbaler Angriffe.
Rechtliche Konflikte und versäumte Maßnahmen
Taleb A. war zunehmend in rechtliche Konflikte verwickelt. Einen Tag vor dem Anschlag war ein Gerichtstermin angesetzt.
Der Spiegel berichtete, dass Taleb A. Einspruch gegen einen Strafbefehl wegen „Missbrauchs von Notrufen“ eingelegt hatte. Der Strafbefehl war für Februar 2024 in Berlin vorgesehen.
Trotz seiner eskalierenden Feindseligkeit gelang es den Behörden nicht, die tödlichen Aktionen von Taleb A. zu verhindern.