Russland setzt eine Flotte alter Tanker ein, um die westliche Preisobergrenze beim Rohölhandel zu umgehen. Diese „Schattenflotte“ besteht aus unversicherten, schlecht gewarteten Schiffen und vermeidet Sanktionen durch undurchsichtige Strukturen. Am Mittwoch reagierte die EU mit ihrem 15. Sanktionspaket, das diese Tankerflotte ins Visier nimmt.
Ursula von der Leyen erklärte, die EU und die G7 würden den Druck auf Russland aufrechterhalten. Die Sanktionen zielen darauf ab, Russlands Einnahmen aus Ölexporten zu reduzieren, die für die Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine entscheidend sind. Trotz der Risiken bleiben die Tanker ein wesentlicher Bestandteil der russischen Wirtschaft.
Sanktionen und Umweltbedenken
Die Schattenflotte umfasst etwa 600 Schiffe, von denen viele über 20 Jahre alt sind. Sie fahren unter Flags of Convenience und nutzen betrügerische Taktiken, um Sanktionen zu umgehen. Dazu zählen falsche Daten, abgeschaltete Transporter und Schiff-zu-Schiff-Transfers. Die EU hat 50 Schiffe sanktioniert, zusätzlich zu den 27 aus dem vorherigen Paket.
Auch chinesische Unternehmen, die Russland bei der Drohnenproduktion unterstützen, wurden auf die schwarze Liste gesetzt. Die EU warnt vor Umweltrisiken durch die schlecht gewarteten Tanker, die jederzeit eine Ölkatastrophe auslösen könnten. Das Fehlen von Versicherungen verschärft die Gefahr erheblich.
Zwischen 2022 und 2024 verdiente Russland 475 Milliarden Euro durch Ölexporte. China und Indien kaufen weiterhin große Mengen, die oft umetikettiert in die EU gelangen. Die EU hofft, mit diesen Maßnahmen Russlands Kriegsfinanzierung einzuschränken und Umweltrisiken zu minimieren.