Trump drängt auf sofortige Verhandlungen
Donald Trump forderte am Sonntag einen sofortigen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine, um „den Wahnsinn zu beenden“. Seine Forderung teilte er auf Truth Social, kurz nachdem er in Paris mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen hatte. Trump, der bereits im Wahlkampf versprochen hatte, den Konflikt schnell zu beenden, ließ jedoch erneut konkrete Maßnahmen vermissen.
Trump betonte, dass Selenskyj und die Ukraine „einen Deal machen und den Wahnsinn stoppen“ möchten. Er plädierte für die Aufnahme von Verhandlungen, beginnend mit einem sofortigen Waffenstillstand. Ein kürzlich ernannter Trump-Sondergesandter schlug sogar vor, die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu verschieben, um den Weg für Verhandlungen zu ebnen. Das Übergangsteam von Trump blieb jedoch vage und äußerte sich nicht dazu, ob dieser Vorschlag zu seiner Strategie passt.
Selenskyj fordert Garantien – Kreml stellt Bedingungen
Die Reaktionen der Konfliktparteien zeigten schnell, dass ein Waffenstillstand nicht einfach umzusetzen ist. Präsident Selenskyj betonte auf X (ehemals Twitter), dass die Ukraine „mehr als jeder andere Frieden“ wolle. Gleichzeitig forderte er verlässliche Garantien, um erneute russische Angriffe zu verhindern. „Russland hat bereits Abkommen gebrochen. Ein Waffenstillstand muss sicherstellen, dass es diesmal nicht wieder passiert“, erklärte Selenskyj.
Der Kreml zeigte sich hingegen grundsätzlich offen für Gespräche, stellte jedoch Bedingungen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte, dass Verhandlungen auf den Vereinbarungen von 2022 basieren müssten. Diese Abkommen wurden nach der russischen Invasion getroffen und spiegeln die aktuelle militärische Lage wider, auf die Russland nicht verzichten will.
Trump signalisiert Druck auf Putin und die NATO
Trump richtete seinen Appell direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Ich kenne Vladimir gut. Dies ist seine Zeit zu handeln. China kann helfen. Die Welt wartet!“ Trump behauptete, vor Kurzem mit Putin gesprochen zu haben, was Russland jedoch öffentlich bestritt.
In einem Interview mit Meet the Press erklärte Trump erneut, dass er den Krieg „so schnell wie möglich“ beenden wolle. Gleichzeitig deutete er an, dass die Ukraine unter seiner Führung möglicherweise weniger militärische Unterstützung aus den USA erhalten würde. Dennoch bekräftigte Trump, dass die USA in der NATO bleiben würden – allerdings nur unter der Bedingung, dass alle Mitgliedsstaaten ihren finanziellen Beitrag leisten.
Derzeit erfüllen 23 von 32 NATO-Mitgliedern das Ziel, mindestens 2 % des BIP für Verteidigung auszugeben. Trump hatte in der Vergangenheit mehrfach gedroht, die US-Beteiligung an der NATO zu reduzieren, falls die Partnerländer ihre Beiträge nicht erhöhen.
Fazit: Waffenstillstand ohne klare Umsetzung
Trumps Forderung nach einem Waffenstillstand mag ein Schritt in Richtung Frieden sein, doch es fehlen klare Schritte und Mechanismen zur Umsetzung. Während die Ukraine auf Sicherheitsgarantien pocht, stellt Russland Bedingungen, die das Kräfteverhältnis berücksichtigen. Die geopolitischen Spannungen bleiben bestehen, und Trumps Haltung zur NATO sorgt weiterhin für Unsicherheit innerhalb der westlichen Allianz. Die Welt beobachtet – Lösungen bleiben vorerst vage.