Der iranische Außenminister Abbas Araghchi reiste am Sonntag nach Damaskus, um Präsident Bashar al-Assad politische und militärische Rückendeckung zuzusichern. Die Gespräche fanden statt, während Syrien von einer neuen Welle heftiger Kämpfe erschüttert wird. Die syrische Armee kämpft gegen Rebellen, die überraschende Geländegewinne in Aleppo und Idlib erzielt haben.
Syrische Armee reagiert auf Rebellenvorstöße
Vergangene Woche startete die Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) eine unerwartete Offensive, bei der sie große Teile Aleppos einnahmen und behaupten, bis in die Stadt Hama vorgedrungen zu sein. Strategische Standorte wie die Militärakademie und Artilleriepositionen bei Aleppo fielen in die Hände der Aufständischen.
Die syrische Armee reagierte mit Gegenoffensiven, unterstützt von russischen Luftangriffen. Dabei sollen nach Angaben staatlicher syrischer Medien fast 1.000 Rebellen getötet worden sein. Die Syrische Zivilverteidigung, auch bekannt als die Weißhelme, meldete jedoch zahlreiche zivile Opfer durch Luftschläge, darunter mindestens 18 Tote und dutzende Verletzte. Die überraschende Offensive stellt die Fähigkeiten der syrischen Streitkräfte unter Assad infrage und bringt das Regime militärisch und politisch in Bedrängnis.
Regionale Spannungen nehmen zu
Araghchis Besuch in Damaskus unterstreicht die enge Allianz zwischen Iran und Syrien. Beide Länder kooperieren seit Jahren eng, unterstützt durch Russland, das in Syrien militärisch aktiv ist. Die aktuelle Eskalation könnte jedoch eine weitere Verschärfung der ohnehin instabilen Lage im Nahen Osten nach sich ziehen.
Mit Blick auf die zunehmende Gewalt wird Araghchi am Montag die Türkei besuchen, um mit seinem Amtskollegen Hakan Fidan die Situation zu erörtern. Währenddessen bleibt die Region unter Hochspannung: Neben den Kämpfen in Syrien sorgt der Konflikt zwischen Israel und bewaffneten Gruppen wie Hamas und Hisbollah für zusätzliche Unsicherheit. Experten warnen, dass die Überschneidung dieser Krisen das Risiko eines großflächigen Konflikts erhöht.