Die syrische Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat in einer überraschenden Offensive Gebiete nahe Aleppo erobert. Zum ersten Mal seit Jahren erreichten die Kämpfer die Stadtgrenzen, nachdem sie in nur drei Tagen Dutzende Dörfer, eine Militärbasis und schwere Waffen erobert hatten.
Die syrische Armee reagierte mit heftigen Luftangriffen auf die von Rebellen kontrollierten Gebiete. Laut UN-Berichten kamen mindestens 12 Zivilisten ums Leben, während 14.000 Menschen zur Flucht gezwungen wurden. „Die Verteidigungslinien des Regimes sind unerwartet schnell zusammengebrochen“, sagte Dareen Khalifa von der International Crisis Group.
Regionale Spannungen verstärken den Konflikt
Russland hat zusätzliche militärische Unterstützung für die syrische Regierung angekündigt, um die Offensive zurückzuschlagen. Verstärkungen sollen in den kommenden Tagen eintreffen. Die Türkei, die einige Rebellengruppen unterstützt, forderte ein Ende der Gewalt, um eine weitere Destabilisierung der Region zu verhindern.
Die Offensive fällt in eine Zeit zunehmender Spannungen. Israel hat seine Angriffe auf iranische Truppen in Syrien intensiviert, was die Kräfte des Assad-Regimes weiter belastet. „Die Rebellen sehen eine Schwäche bei ihren Gegnern und nutzen die Gelegenheit“, erklärte Khalifa.
In den von Rebellen kontrollierten Gebieten verschärft sich die humanitäre Krise. Versorgungseinrichtungen sind stark beeinträchtigt, und die Lage bleibt angespannt. Während die Kämpfe andauern, steht Aleppo erneut im Mittelpunkt des syrischen Konflikts.