COP29: Entwicklungsländer kritisieren Klimafinanzen-Abkommen als unzureichend

by David Meier
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Die COP29-Klimakonferenz in Baku endete mit einer Vereinbarung, dass wohlhabende Länder ab 2035 jährlich 300 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern bereitstellen werden. Doch diese Entscheidung stieß auf heftige Kritik, insbesondere aus den Reihen der Entwicklungsländer, die das Angebot als zu niedrig und zu spät ablehnten.

Die Verhandlungen über die Finanzierungszusage waren von intensiven Spannungen geprägt. Zu Beginn hatten die reichen Industrienationen, darunter die USA, die EU und Japan, lediglich 250 Milliarden US-Dollar angeboten. Diese Summe wurde von den Entwicklungsländern jedoch schnell als „inakzeptabel“ zurückgewiesen. Infolgedessen verließen mehrere Ländergruppen, darunter die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) und die Allianz der kleinen Inselstaaten (AOSIS), die Verhandlungen, um gegen die unzureichenden Angebote zu protestieren.

Das Angebot wurde später auf 300 Milliarden US-Dollar erhöht, was zunächst als Kompromiss begrüßt wurde. Dennoch erklärten viele Entwicklungsländer, dass diese Summe nicht ausreiche, um die Klimafolgen zu bewältigen und die Emissionen in ihren Ländern zu reduzieren. Besonders die Gruppe der G77+China, die viele asiatische, afrikanische und lateinamerikanische Länder umfasst, hatte ursprünglich 500 Milliarden US-Dollar als Zielmarke vorgeschlagen, um das „Neue kollektive quantifizierte Ziel“ (NCQG) zu ersetzen, das das bisherige jährliche Ziel von 100 Milliarden US-Dollar ablösen sollte.

Der US-Klimabeauftragte John Podesta wurde nach dem Austritt der Entwicklungsländer aus der Sitzung von Aktivisten scharf kritisiert. Diese warfen der Biden-Regierung vor, ihre Verpflichtungen nicht zu erfüllen. „Das ist nicht die Klimagerechtigkeit, für die er gewählt wurde“, sagte Victor Menotti, Direktor des International Forum on Globalization, nach der Sitzung.

Trotz der Kritik und der angespannten Atmosphäre gingen die Gespräche hinter verschlossenen Türen weiter. Am späten Samstagabend forderte der Präsident der Konferenz, Mukhtar Babayev, die Delegierten auf, ihren Dialog fortzusetzen und eine Einigung zu erzielen, um ein positives Ergebnis zu erzielen.

Letztlich wurde das Finanzabkommen in den frühen Morgenstunden des Sonntag beschlossen, aber die Differenzen zwischen den reichen und den Entwicklungsländern bleiben bestehen. Für viele war der Kompromiss nicht ausreichend, um den dringenden Finanzbedarf im Kampf gegen die Klimakrise zu decken. Die Debatten über Klimafinanzierung und globale Verantwortung werden wohl auch in den kommenden Jahren weiterhin ein zentrales Thema auf den internationalen Klimaverhandlungen bleiben.

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