Donald Trump hat Senator Marco Rubio aus Florida als Außenminister für seine kommende Präsidentschaft nominiert. Diese Entscheidung überrascht, da Rubio und Trump während der Präsidentschaftswahlen 2016 noch erbitterte Konkurrenten waren. Jetzt soll Rubio als Chef der US-Diplomatie eine entscheidende Rolle spielen.
Rubio, 1971 in Miami geboren, ist der Sohn kubanischer Einwanderer. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen – sein Vater arbeitete als Barkeeper, seine Mutter als Hotelangestellte – hat er oft betont, wie wichtig diese Herkunft für seinen politischen Werdegang war. Die Familie zog in Rubios Kindheit nach Las Vegas, bevor sie wieder nach Miami zurückkehrte, als er 14 Jahre alt war.
Schon als Jugendlicher träumte Rubio davon, Profi-Fußballer zu werden, musste jedoch nach einer Verletzung und einem misslungenen Versuch an einem kleinen College in Missouri den Traum aufgeben. Er wechselte an die Universität von Florida und später an die Universität von Miami, wo er sein Jurastudium abschloss. 1998 heiratete er Jeanette Dousdebes, eine ehemalige Cheerleaderin der Miami Dolphins, mit der er vier Kinder hat.
Seine politische Laufbahn begann Rubio im Florida House of Representatives, wo er schließlich Sprecher des Repräsentantenhauses wurde. 2010 trat er zu den Wahlen für den US-Senat an und setzte sich dabei gegen den damaligen Gouverneur Charlie Crist durch. Bei den Wahlen 2016 und 2022 konnte er seinen Sitz im Senat verteidigen.
2016 trat Rubio auch selbst als Präsidentschaftskandidat an und kämpfte gegen Donald Trump um die republikanische Nominierung. Die beiden lieferten sich einen intensiven Schlagabtausch, wobei Trump Rubio als „Little Marco“ verspottete und Rubio Trump als „Con Artist“ bezeichnete. Trotz dieser feindlichen Auseinandersetzungen fanden sich die beiden nach den Wahlen wieder zusammen, und Rubio unterstützte Trump in seiner späteren Amtszeit.
Heute ist Rubio einer der führenden Stimmen im US-Senat in Außenpolitikfragen. Als Mitglied des Senate Select Committee on Intelligence und des Ausschusses für Außenbeziehungen hat er sich immer wieder gegen Bedrohungen durch Staaten wie China, Russland, Iran und Nordkorea ausgesprochen.
Mit seiner Nominierung als Außenminister geht Marco Rubio von einem einstigen Rivalen zu einem wichtigen Vertrauten im Trump-Team über. In dieser neuen Rolle wird er die US-Diplomatie maßgeblich gestalten und die amerikanische Außenpolitik auf der Weltbühne vertreten.