Warum Donald Trump wahrscheinlich nie verurteilt wird

by Silke Mayr
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Donald Trumps Sieg bei den Wahlen 2024 bringt ihm nicht nur politischen Erfolg, sondern auch rechtliche Vorteile. Trotz seiner Verurteilung wegen der Fälschung von Geschäftsdokumenten im Jahr 2016 könnte er einer Bestrafung entgehen. Verschiedene Faktoren sprechen dafür, dass Trump nicht für seine Vergehen zur Rechenschaft gezogen wird.

Gerichtsurteil zur präsidentiellen Immunität

Ein Urteil des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 2024 stärkt Trumps Position. Es besagt, dass ein ehemaliger Präsident nicht für Handlungen während seiner Amtszeit belangt werden kann, sofern diese zu offiziellen Aufgaben gehören. Obwohl das Urteil nicht direkt auf Trumps Fall zutrifft, könnte es ihm zugutekommen. Seine Anwälte argumentieren, dass bestimmte Beweise gegen diese Immunitätsregel verstoßen. Sollte der zuständige Richter diese Argumente abweisen, könnte Trump Berufung einlegen und das Verfahren verzögern.

Politische Risiken einer Bestrafung

Die Bestrafung eines gewählten Präsidenten birgt große politische Risiken. Trump ist nicht nur Ex-Präsident, sondern auch erneut zum Präsidenten gewählt worden. Eine Verurteilung könnte das ohnehin gespaltene Land weiter polarisieren. Richter könnten zögern, eine Entscheidung zu treffen, die Proteste oder Unruhen auslösen könnte. Mark Bederow, ein Strafverteidiger, betont, dass Richter die politischen Auswirkungen ihrer Entscheidungen nicht ignorieren können.

Neue rechtliche Argumente durch Trumps Wahlsieg

Trumps Wahlsieg verschafft ihm zusätzliche rechtliche Argumente. Seine Anwälte könnten geltend machen, dass eine Bestrafung des designierten Präsidenten rechtlich problematisch wäre. Sie argumentieren, dass ein Bundesstaat nicht die Zuständigkeit hat, einen Präsidenten-Elekt zu bestrafen. Dieses Argument könnte das Verfahren weiter verzögern oder gar stoppen.

Schwierige Wiederaufnahme des Verfahrens

Falls Trumps Verurteilung aufgehoben wird, könnte eine Wiederaufnahme schwierig sein. Mit der Zeit könnte die Beweislage schwächer werden, und Zeugen könnten unzuverlässiger werden. Seine Anwälte könnten argumentieren, dass eine erneute Verhandlung seine Rechte auf ein faires Verfahren verletzen würde. Verzögerungen könnten die Durchführung eines Verfahrens auf unbestimmte Zeit hinauszögern.

Milde wegen Alters

Trumps Alter könnte sich strafmildernd auswirken. Mit 78 Jahren gilt er als älterer Angeklagter, was Gerichte oft berücksichtigen. Bis zum Ende seiner nächsten Amtszeit wäre er 82 Jahre alt. In solchen Fällen werden milde Strafen oder Aussetzungen häufiger gewährt. Catherine Christian, eine ehemalige Staatsanwältin, betont, dass Gerichte das hohe Alter eines Angeklagten als Faktor einbeziehen.

Fazit

Trumps rechtliche Lage hat sich durch seinen Wahlsieg grundlegend verändert. Das Urteil des Obersten Gerichtshofs zur Immunität, politische Risiken, neue Argumente seiner Anwälte, Probleme bei der Wiederaufnahme und sein Alter sprechen gegen eine schnelle Bestrafung. Trotz der laufenden Verfahren ist es unwahrscheinlich, dass Trump in naher Zukunft bestraft wird. Die politischen und rechtlichen Entwicklungen stärken seine Position, wodurch eine Verurteilung immer weniger wahrscheinlich wird.

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